A
- Das Wort „absurd“ gilt als bejahende Verneinung.
- Autofahrer: Sind die schnellsten auch die hellsten?
- Achtung muss nicht unbedingt mit Beachtung einhergehen, ist aber positiver, als das Umgekehrte.
- Albernheit: „Man muss eben Geist haben, wenn man ihn aufgeben will“ (Nobelpreisträger Heinrich Böll - die gehobene Albernheit rechtfertigend).
- Alkohol und Nikotin / macht die halbe Menschheit hin. / Doch nach einem alten Brauch / stirbt die andere Hälfte auch (alter Studenten-Ulk).
- „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand“. Altes deutsches Sprichwort, für das sich aber keiner als Autor hergibt ...
- „Amoralisch“ war mal früher ein entrüsteter Vorwurf. Heute weckt es nur noch das Interesse, welche vielleicht neue amoralische Variante sich hier erschließen könnte.
- Amusisch ist das Nachbarkind, dem man eine Geige geschenkt hat.
- Wer Anerkennung fordert, kennt nicht die Menschen.
- „Viel Wissen, viel Ärger“ (Altes Testament: Kohelet 1, 18). Wenn man das konsequent zu Ende denkt, sieht es aber schlecht für die allseits geforderte Bildung aus.
B
- „Nichts ist wert, dass man es begehrt“ (Buddha). Diesen Satz muss man sich leisten können.
- Man soll niemand beneiden, bevor man nicht alles über ihn weiß.
- Die Bürokratie prüft - und lehnt ab. Dazu ist sie da.
- Zur wahren Berühmtheit ist man dann gelangt, wenn man ohne Titel genannt wird.
C
- Charakter bringt Achtung, aber keine Macht.
- Charme hält warm, auch das Umfeld.
- Computer sind genial(e Idioten). Verzichtbar sind sie aber nicht, im Gegensatz zum menschlichen Vertreter dieser Einstufung.
D
- Smartphone und Zukunft: Warum brauchst Du mich, wiegelt das Gehirn ab. Nimm doch Deinen Daumen.
- Demut kann Demütigungen verhindern helfen.
- „Er ist ein klarer Denker, kann aber nicht gut reden“, hört man bisweilen hinter vorgehaltener Hand. Und man ahnt: Diese Karriere hat ihre Grenzen.
- „Ich denke, also bin ich“, schlussfolgerte der berühmte Philosoph Descartes. Die umgekehrte Formel: „Ich bin, also denke ich“ hört man seltener. Sie ist im Allgemeinen auch kaum voraussetzbar.
- Wer zunimmt, wird dicker, nicht gewichtiger.
E
- Menschen, die es zur Legende geschafft haben, sind oft einsam.
- Zuviel Erfolg irritiert das Umfeld und provoziert Korrektur.
- Im Rückbildungsalter belastet vor allem das rasche Ermüden, durch was auch immer. Das ist aber kein Krankheitszeichen, das ist die reserve-schonende Strategie eines gesunden Überlebens.
- Der Event-Konsument ist geistig abstinent.
F
- Wer faul ist, tut nichts. Wer nichts tut, macht nichts falsch. Wer nichts falsch macht, ist ein Wohltäter der Menschheit. Also ...
- „Kein Geschöpf Gottes wurde ohne Sinn und Zweck erschaffen. Aber die Fliege ist nicht weit davon entfernt“. Köstliche (Selbst-) Ironie von Mark Twain, die man sich aus innerseelischen Selbstschutz-Gründen merken sollte, wenn man den lästig-brummenden Störenfried partout nicht erwischen kann.
- „Wahre Freunde erstechen Dich von vorn“ (Oscar Wilde). Ein wenig arg direkt, aber nicht gänzlich falsch.
- Freundlich, aber beinhart. Da muss man besonders aufpassen.
- Frei ist, wer nichts braucht. Aber diese Freiheit will niemand.
- Friedhöfe sind ein idealer Ort der Entspannung: Die Menschen „oben“ sind ruhig, die „unten“ noch mehr.
G
- Mit Gehirn-Doping geht alles schneller - bergab.
- „Geduld haben“ ist eine der häufigsten Forderungen - für andere.
- Man kann Geld verachten, aber das muss man sich leisten können.
- Wenn über Geschmack gestritten wird, verlässt der Humor den Raum.
- Wer gesund ist, kann seinen Körper vergessen. Das tun dann auch die meisten - letztlich zu ihrem Schaden.
- Gewicht reduzieren ist Leistung. Reduziertes Gewicht halten ist Hochleistung.
- Glück ist schwer definierbar; Unglück hingegen liefert meist Zahlen.
- Würmer sind wir alle, aber ein Glühwürmchen, das ist die Chance (nach Winston Churchill, der sich wenigstens für ein „gloworm“ hielt).
H
- Hilfsbereit. Ein schönes Wort. Helfen will jeder, aber ist er gerade bereit dazu?
- Jeder preist den Himmel, aber keiner drängt sich vor.
- Ob es im Himmel Humor gibt, wird erstaunlich selten diskutiert. Möglicherweise aus gutem Grund
I / J
- Wer mehr erzählt als er weiß, gilt als Intellektueller ...
- Inspektion machen wir dauernd; Introspektion ist hingegen selten, wäre aber oft empfehlenswerter.
- „Der Mensch ist, was er isst“, meinte Ludwig Feuerbach, Hausarzt der jungen Familie Goethe. Hoffentlich wollte er diesen Spruch durchgeistigt verstanden wissen. Ansonsten wäre der Gedanke an einen Schweinebraten kaum vermittelbar.
K
- Kaffeekränzchen statt Spaziergang. Wer Süßstoff mit Sauerstoff verwechselt, muss wissen, was er tut.
- Krankheit kann auch egoistisch machen. Das entschuldigt nichts, erklärt aber manches.
- „Ein Kritiker kennt den Weg, hat aber selber keine Schuhe“ (unbekannt). Muss man sich im Bedarfsfall merken...
- Eine gute Konversation, die alle Beteiligten befriedigt, besteht aus parallel laufenden Monologen.
L
- Ein berühmter Mensch, der sein Umfeld langweilt, kann trotzdem noch als großer Denker durchgehen; er muss aber berühmt sein.
- „Je verschmutzter die Luft, desto schöner das Rot der Abendsonne“ (Helmut Lamprecht). Meteorologisch nachweisbar, psychosozial nachdenkenswert.
- „Eine Lüge geht um die halbe Welt, ehe sich die Wahrheit auch nur die Hosen angezogen hat“, mahnte Winston Churchill. Hier spricht die Erfahrung des Staatsmannes und der köstliche Vergleich eines routinierten Literaten.
M
- „Liebe geht durch den Magen“. Ein sonderbarer Spruch, wenn man ihn biologisch zu Ende denkt.
- Seine Memoiren schreiben: letzter egozentrischer Aufschrei?
- Mitleid ist anstrengend und deshalb meist von kurzer Dauer.
- Voller Mund und leerer Kopf - nicht selten.
N
- „Man hat Freunde, man hat Feinde und man hat Nachbarn ...“ (unbekannt).
- Nachhaltigkeit - ein wunderschönes, auch nützliches Wort. Früher hieß das allerdings einfach: „Bleib bei der Sache!“
- Wer öfter „Nein“ sagt, sagt vielleicht damit öfter „Ja“ zum Leben.
O
- Was hat sich da die Natur auch gedacht: Die Augen kann man schließen, die Ohren müssen ständig offen bleiben.
- Optimismus mag situationsbedingt unrealistisch erscheinen. Für Gesundheit und Lebenserwartung aber ist er dienlicher.
P
- Wer inhaltslos, aber stilvoll zu plaudern vermag, ist im Vorteil. Vielleicht nicht gerade auf Dauer, aber zu den meisten Anlässen.
- Professor - immer ein gelehrter?
- Ein wirklicher, ein in der Wolle gefärbter Pedant will seinen Ordnungs-Fanatismus, seine Kleinlichkeitskrämerei, seine Paragraphenreiterei, nicht als Ordnungsversessenheit, Spitzfindigkeit, Besserwissertum, Rechthaberei, Tugendwächterei und Tadelsucht verstanden wissen, sondern als Geschenk an die Allgemeinheit. Das muss man wissen, so lässt es sich leichter ertragen.
- „Ein Prominenter ist eine Person, die für ihr Bekanntsein bekannt ist“ (Daniel Boorstin). In der Tat: Manchmal ist das wirklich das einzige Kriterium.
R
- Der Rausch verklärt die Zukunft - und lässt sie dann abstürzen.
- Der reichste Mann auf dem Friedhof hat keine Vorteile mehr.
- Was ist, wenn am Schluss des Lebens die ewige Ruhe nicht ruhig ausfällt?
- „Über allen Wipfeln ist Ruh“. Ein schönes Gedicht aus der Romantik. Der Wunschtraum aller Flughafen-Anrainer.
S
- Das Gehirn arbeitet im Schlaf genauso wie tagsüber, nur hat es jetzt endlich die notwendige Ruhe.
- Schönheit ist Übermaß.
- Selbstmitleid ist manchmal ergiebiger als das ursprüngliche Leiden.
- An einem Sieg wollen sich viele beteiligen, eine Niederlage hat man wenigstens für sich allein.
- Wer souverän aufzutreten versteht, kann sich die Hälfte der geistigen Anforderungen sparen.
- Wer staunt, lobt, ob er will oder nicht.
- „Wer stolpert, weiß mehr“ - und zwar zum einen über die Beschaffenheit des Bodens, zum anderen über seine eigene.
T
- Eine gute Tat verschafft ein subjektives Wohlgefühl, kurz, aber spürbar. Außerdem beliebig wiederholbar.
- Politische Taktik: Aufsteigen lassen, um dann aus größerer Höhe abstürzen lassen.
- „Ich fürchte, ich bin nicht ganz bei Trost“. Sollte häufiger zu hören sein, ist aber sehr selten.
- „Nutze den Tag“, sagten schon die alten Römer. Aber der Tag ist lang. Nutze den Augenblick, ist ergiebiger. Einfach inne halten, etwas scheinbar Sinnloses, Nutzloses, Banales, Alltägliches sehen, hören, ja sogar schmecken und riechen. Hektiker können das nicht mehr, sie zahlen auch einen hohen Preis. Alle anderen sollten es besser machen, Augenblick für Augenblick, mehrfach am Tag. Die alten Römer würden sagen: carpe momentum.
- „Der Teufel scheißt immer dahin, wo schon gedüngt ist“. Alte Bauernregel. Entspricht dem: „der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“ als alte Kaufmannsregel. Nach dem Bibelwort: „Wer hat, dem wird gegeben“.
- Wer Todesanzeigen liest, ist jedenfalls noch nicht dabei.
U
- Ein übergewichtiges Umfeld verleitet zu eigenem Übergewicht. Ein untergewichtiges hat weit weniger Einfluss (Beobachtung aus dem Alltag).
- Ein überreiztes Umfeld bringt es auf keine klaren Gedanken.
- Die Uhr - eine Geisel unserer Zeit oder ein Ordnungsfaktor? Im Grunde nur eine technische Errungenschaft. Zur persönlichen Wertung trägt jeder selber bei.
V
- Verschroben und liebenswürdig zugleich, keine schlechte Lösung um seine Ruhe zu haben im hektischen Alltag. Man kann es übrigens lernen ...
- Wer am Gewinnen ist, sollte sich auch rechtzeitig ans Verlieren gewöhnen.
- Wer die Vergangenheit studiert, kann sich manchen Fehler ersparen. Das gilt aber nur für den einzelnen. Völker haben offenbar ihre unerbittliche Geschichte.
W
- „Wandern als gesundheitliche Bürgerpflicht“ wurde schon früher propagiert. Heute nennt man so etwas „Gesundmarsch“, allerdings mit mehr Erfolglosigkeit. Der moderne Mensch bewegt sich nicht mehr, wenn er nicht muss. Der frühere hätte sich sicher auch nicht bewegt, aber er musste. Alte mühsame Zeiten hatten auch ihr Gutes.
- „Witze machen oder wie ein Witz aussehen ist ein grundlegender Unterschied“. Böse Attacke unter konkurrierenden Geschäftsfreunden ...
- „Sei sanft und trage einen großen Knüppel“, sagt man in Afrika. Allerdings auch: „Wenn Du die Wahrheit sagst, solltest Du ein schnelles Pferd reiten“, mahnt man in Arabien.
- Das Wetter hat noch einiges zu lernen: nachts Regen, tags Sonne. So hätten wir es gerne. Wann begreift es das endlich.
- Wer wetterfühlig ist, fühlt wenigstens noch etwas.
- „Einem willigen Knecht soll man nicht zu viel aufbürden“. Ein schlichter Satz aus alter Bauernweisheit, aber gerade im heutigen, mitunter gnadenlosen Wirtschaftsleben gerne vergessen - mit allen Folgen.
- Ein „richtiger Winter“ sollte eigentlich nur an Weihnachten eine weiße Schneedecke bieten, sich ansonsten in den Ski-Gebieten konzentrieren, den Verkehr nicht behindern und vor allem keine Eisglätte produzieren. Er sollte rechtzeitig dem Vor-Frühling Platz machen, aber auch den Winter-Angeboten der Wirtschaft durch unzureichenden Kälteeinbruch keinen Schaden zufügen. Schließlich soll er eine klimatische Winter-Atmosphäre bieten, aber die Heizkosten-Rechnung nicht zu sehr strapazieren. Kurz: Es gibt da einige Vorgaben, die aus zivilisatorischer Wohlstands-Sicht einzuhalten wären. Nachvollziehbarerweise macht er aber immer noch, was er will, der Winter...
- „Die kürzesten Wörter, nämlich „Ja“ und „Nein“, erfordern das meiste Nachdenken“ (Pythagoras). Sollten jedenfalls.
X / Y / Z
- Wer Zeit hat, hat sich selber. Wer keine Zeit hat, der ist sich abhanden gekommen.
- „Kommt der Zorn, geht der Verstand“. Oder „Zorn und Hass sind schlechte Ratgeber“. Alte Bauernregeln, die keines Kommentars bedürfen, leider aber nicht arm an täglichen Beispielen sind.
- Zuviel erstickt.
- Warum sind Zweibeiner von edlerer Natur als Vierbeiner?