Teil 10

Erwähnte Themen:

  • Alter – Aufmerksamkeit – Aktenverkehr – Ausdauer – Albernheit – Andersdenkende – Atempause – Beschränktheit – Bedarf – Buchstabe – Beziehungen – Bildung – Berichterstattung – Bücher – Chefs – Charakter – Dummheit – Demut – Demenz – Diversifikation – Erbarmen – Erfolglosigkeit – Erschöpfung – Eitelkeit – Erinnerung – Fehler – Freundlichkeit – Freude – Freizeit – Gesundheit – Gedanken – Geister – Geizhals – Harmonie – Humor – Höflichkeit – Haut – Helden – Jammer – Jugend – Konferenz – KI – Krise – Lebensqualität – Laster – Lob – Lächeln – Lärmschutz – Leiden – Leistungsträger – Lachen – Lügen – Lesen – Menschheit – Mäßigkeit – Missgunst – Neid – Nachdenken – Nerven – Nächstenliebe – Öffentlichkeit – Originale – Papier – Pläne – Preisverleihungen – Publicity – Pubertät – Protest – Qualität – Qual – Ratschlag – Reisen – Rationalisierung – Radfahrer – Sympathieträger – Seelenfrieden – Sorgen – Spaß – Schicksal – Selbstgespräche – Spötter – Spontaneität – Träume – Torheit – Takt – Tourismus – Ungeduld – Übellaunigkeit – Unwissenheit – Verständnis – Vorsicht – Vergesslichkeit – Vergnügen – Wüstling – Würdigung – Weitsicht – Wahrheit – Wohlstand – Zeit – Zukunft – Zufall – Zweifel – Zeitgenossen – Zank u. a. m.
A
  • Wer wirklich wissen will, wie alt er ist, schaue sich einfach seine gleichaltrige Umgebung an.
  • Höflich-interessierte Aufmerksamkeit – heutzutage unbezahlbar…
  • Genügend Steine des Anstoßes reichen mitunter zum fragwürdigen Denkmal. Beispiele ohne Ende…
  • Aphorismen werden auch als geistiges Konfekt bezeichnet. Stimmt, wie bei Süßigkeiten: Nicht zu viel, vor allem auf einmal.
  • Der sogenannte „Aktenverkehr“ ist die am wenigsten attraktive Verkehrsform…
  • Altersleiden arbeiten kollegial zusammen: Eines löst das andere ab…
  • Ausdauer ist aktive Geduld, Geduld ist passive Ausdauer.
  • Denkende sind immer willkommen, Andersdenkende schon weniger…
  • „Jugend eilt, Alter weilt“ – unfreiwillig, aber nicht nutzlos.
  • Aphorismen sind Wegweiser. Gehen muss man aber selber.
  • Darf ich Ihnen mein neuestes Buch überreichen? Gerne, wenn es nicht durch eine Widmung entwertet wird… (Humor unter Autoren).
  • Anregen ja, aufregen nein. Wenn nur die andere Seite auch mitmachen würde…
  • So mancher verdient viel – außer Achtung.
  • Albernheit ist mentale Erholung. Man muss nur … Genossen finden.
  • Über Bücher und ihre Autoren gibt es unzählige Witze – von Nicht-Autoren.
  • „Gönnen Sie sich eine Atempause“. Ein wohlmeinender Rat, medizinisch aber tödlich…
B
  • Bei der Konstellation „Bedarf und Angebot“ denkt man immer an Defizit oder gar Not. Der umgekehrte Fall ist aber in modernen Zeiten und Gesellschaften auch nicht selten.
  • Durchschnittliche Beschränktheit ist schon mal keine schlechte Ausgangslage… (rechtzeitig verschluckte Bemerkung in entsprechenden Kreisen).
  • Wer ist, isst (physiologische Erkenntnis). – Wer isst, ist (philosophische Erkenntnis). Nur 1 Buchstabe, aber…
  • Beziehungen – ziehen sie immer nur rauf oder auch mal runter…?
  • Bildung beginnt nach der Schulbildung“ (unbekannt).
  • Bücher-Narren“ sind die exklusivsten Narren. Hier hat nicht jeder Zutritt.
  • Beeilen soll man sich, aber mit Vorsicht. Mit anderen Worten: schön langsam…
  • Je gründlicher die Berichterstattung, desto schlechter diese Welt.
  • Dicke Bücher sind gesünder als dünne (ein Bibliotheks-Angestellter bei geistiger Betrachtung).
  • „Achte darauf, dass Deine Bibliothek nicht klüger ist als Du selbst“, hieß es schon in antiker Zeit. Offenbar gab es schon früher Vorzeige- oder Fassaden-Bibliotheken, zumindest aber Bücherregale voller erhabener Werke, in die noch niemand hineingeschaut hat, am wenigsten der Besitzer.
C
  • Der Humor des Chefs ist unantastbar (heimliche Betriebs-Empfehlung).
  • Ein guter Charakter kann dem Erfolg mitunter schwer im Wege stehen…
D
  • Eine exquisite Dummheit kann mitunter attraktiver sein als die nackte Vernunft.
  • De-mut macht nicht mutlos, Demut macht realistisch.
  • Nicht resignieren, sondern dosieren – und zwar rechtzeitig (Empfehlung an einen Manager mit Erschöpfungs-Depression).
  • Wenn einer dumm ist, hat er es schwer. Wenn einer klug ist, hat er es leichter. Aber nur, wenn er sich gelegentlich dumm stellen kann…
  • Bedenke, was du denkst… Man kann es auch übertreiben, aber völlig abwegig ist es auch nicht.
  • Der größte Risikofaktor für die gefürchtete Demenz ist ein hohes Lebensalter. Wie man es auch anstellt…
  • „Man soll sein Zeug nicht an einen Nagel hängen“. Alte Bauernregel, die schon früh die wirtschaftliche Empfehlung der Diversifikation anmahnte.
E
  • Erfolglos ist ehrenvoller als entschlusslos.
  • In dem Vorwurf „erbärmlich“ steckt auch der Begriff Erbarmen. Nicht vergessen, hilft nachsichtig sein.
  • „Unsere Eigenschaften müssen wir kultivieren, nicht unsere Eigenheiten“. Wie wahr, stammt ja auch von Goethe.
  • Faul sind die anderen, wir sind erschöpft
  • Erholung erfordert keine Leistung, sondern Geduld (alter Hausarzt).
  • Vom Ausmisten reden alle, längst fällig. Dabei sollte man rechtzeitig beim „Einmisten“ beginnen. Aber da ist schon der Begriff fremd, geschweige denn die Umsetzung kaum realisierbar.
  • Eitelkeit ist die Haut der Seele“, meinte Friedrich Nietzsche und erklärte damit, warum beides, die Haut und die Eitelkeit, so empfindlich auf äußere Einflüsse reagieren.
  • Für angenehme Erinnerungen muss man selber Sorge tragen (alte Erkenntnis).
F
  • Wie sagten schon die berühmten Denker aller Epochen: Gib kleine Fehler zu, damit sie deine großen übersehen…
  • Unter nahen Verwandten stören meist jene Fehler am meisten, mit denen man selber zu ringen hat.
  • Lieber ein munteres Faksimile als ein erschöpftes Original.
  • Man muss nicht jeden grüßen, ein freundliches Gesicht wirkt oft schon Wunder.
  • „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ (mehrere Autoren). Wer zu früh kommt, aber auch…
  • Man sollte sich pro Tag 1 Stunde reservieren – nur für sich selber (Empfehlungs-Phalanx der Philosophen).
  • „Es wär‘ wieder mal ein wenig Freude fällig…“ (altbekannter Stoßseufzer).
  • Wenn in der allseits angestrebten Work-Life-Balance nach und nach keine Work mehr vorkommt, dann wird sie schließlich zur Life-Life-Balance oder am Ende zur Fan-Fan-Balance (nach A. Walz). Wie aussichtsreich…
  • Die Freude davor ist hoffnungsfroh, aber eben auch risikoreich. Freude im Rückblick hat es da viel besser.
  • Freizeit verspricht Freiheit. Ein Versprechen, das nicht immer eingelöst wird.
  • Ein Mensch ohne Fehler gehört in den Zoo (aus dem Füllhorn der Graffiti).
G
  • Wer gesund lebt, macht nichts falsch. Außer, dass er sich vielleicht zu sicher fühlt…
  • Weihnachten ist einer der höchsten Feiertagen der Christenheit. Gänse sehen das anders…
  • Große Geister können sich auch geniale Irrtürmer erlauben…
  • Gesundheit ist auch eine schicksalhafte Frage. Beim inneren Frieden hat man schon mehr Einfluss.
  • Ist die Gegenwart unsicher oder unerträglich, werden Vergangenheit und Zukunft bemüht.
  • „Lachen ist die beste Medizin“. Sie kann aber auch zur Krankheit führen, nämlich zur Gelotophobie: Der ständigen Angst, von anderen ausgelacht zu werden. Unerfreulich.
  • Interessanter Einfall, guter Gedanke -> Papier und Bleistift nicht zur Hand -> schließlich gefunden -> guter Gedanke leider weg… wie üblich.
  • Gesundheit ist in aller Munde, aber nicht in aller Lebensweise… (alter Hausarzt).
  • Das höchste Gut ist die Gesundheit. Man soll aber eher bescheiden bleiben… (selbst-ironische Rechtfertigung für grenzwertige Lebensweise).
  • Geld ist nur dann unwichtig, wenn man genügend davon hat (alte Erkenntnis, aber nur hinter vorgehaltener Hand).
  • Denken hat ein Ziel, Grübeln kreist sinnlos.
  • „Das grauhaarige Drittel der Bevölkerung“ (etwas ungewohnte Form der Statistik, aber irgendwie sympathischer…).
  • Ein Geizhals beklagt den anderen – seit jeher.
  • „Da wächst Gras drüber“, sagt man. Nicht auszudenken, was unter den harmlosesten Wiesen alles verborgen sein könnte…
  • Gemächlich macht es schließlich machbar (ein Manager, der endlich der Hektik abgeschworen hat).
  • Mach es doch einmal gesundheitlich so, wie Du es täglich Deinen Patienten empfiehlst (Ratschlag einer Arztgattin…).
  • „Es muss etwas geschehen!“ Der klassische Satz der Ratlosigkeit.
H
  • Trockener Humor ist am saftigsten.
  • Der Begriff „hervorragend“ hat zwar die gute Seite gepachtet, man kann aber auch negativ hervorragen, das sollte man nicht vergessen.
  • Harmonie kann auch aus konstruktiven Dissonanzen erwachsen.
  • Heiterkeit erhält Gesundheit, gibt dem Gemütsleben Kraft.
  • Höflichkeit ist gar nicht so selten, die Leute trauen sich nur nicht (absurde Erkenntnis, der Realität aber bisweilen recht nahe).
  • „Fahre nicht aus der Haut, wenn dir was nicht passt“. Es sieht nicht gut aus, wie sich schon im Anatomie-Atlas leicht beweisen lässt.
  • Das Leben ist teuer, Humor senkt die Preise…
  • „… einfach selber mal heilen lassen“. Früher alltägliche Selbstverständlichkeit, bei den heutigen spektakulären Möglichkeiten leider ungewöhnliche Empfehlung, die auch nur selten genutzt wird.
  • Heiter, nicht klüger – auch eine Lösung.
  • Helden von nahe = erleichternde Desillusionierung.
I/J
  • Wenn`s nicht von innen kommt, von außen kann man`s nicht erwarten (passt auf so manches).
  • Wer zu viel jammert, jammert bald allein.
  • „Die Zukunft gehört der Jugend – sobald diese alt ist“. Mal wieder ein typisch zynischer Stanislaw Jerzy Lec – und erfreulich realistisch.
K
  • Trotz allem Groll nicht vergessen: Jede Konferenz-Stunde wird beim späteren Fegefeuer um das 1,5-Fache vergütet. Es laufen Verhandlungen, die den 2,0-fachen Faktor in Anwendung bringen wollen…
  • „Hand und Fuß“ soll eine Sache haben, vom Kopf ist selten die Rede.
  • Wie beruhigend wäre es, wenn man unter KI nicht nur künstliche Intelligenz, sondern kompetente, kluge, vielleicht sogar kreative Intelligenz verstehen würde.
  • „Alles, alles ist vergänglich – nur der Kuhschwanz, der bleibt länglich…“ So einfältig hat man sich früher erheitert. Scheint aber bisweilen schon geholfen zu haben. Warum heute nicht?
  • Eine Krise schafft auch mal Anregung, mehrere Krisen schaffen leider nur Aufregung.
  • Fürchte das Urteil von Kindern; es ist unbestechlich – noch.
L
  • Der Begriff „Lebensqualität“ ist Gott sei Dank nicht an Geld, Stellung und Ruf gefesselt. Lebensqualität ist durchaus gerecht und preiswert zu haben, nicht vergessen.
  • Eine Strategie der Lebenskunst ist es, sich nur mit denen zu vergleichen, denen es schlechter geht. Selbsttäuschung, aber trostreich.
  • Tugend muss man predigen, Laster sprechen für sich…
  • Lob macht eine Gesprächs-, ja sogar Vortrags-Unterbrechung erträglich.
  • Das ist das Problem mancher Position: Lob von unten gilt nicht, Lob von oben kommt nicht…
  • Lebensanlagen entscheiden oft über die Bewältigung von Lebenslagen.
  • Lächle, und es lächelt auch in dir.
  • Lärmschutz mit Watte, Wachs oder Kunststoffstöpsel hat seine akustischen Grenzen. Kopfhörer als Ohrenschützer sind am effektivsten. „Den Bock zum Gärtner machen“ nannte man das früher…
  • Das Leben sollte einen halt auch leben lassen… (Patienten-Seufzer).
  • Lade-Pflicht fördert Landgang (Spott der Benziner über Stromer mit unfreiwilligen Lade-Pausen).
  • Leben heißt Leiden, hört man ständig vorwurfsvoll. Leiden heißt aber auch Leben. Wird nur ungern realisiert.
  • Lachen kostet schon auch mal Kraft. Lächeln bringt Kraft kostenlos.
  • Lebenshunger ist eine ungesunde Lebensweise.
  • „Leben und leben lassen“ heißt es. Letzteres fällt manchen schwerer…
  • Permanente Leistungsträger leisten… sich auch gesundheitliche Risiken. Nicht vergessen: „dosis facit venenum“ (Paracelsus).
  • „Oben Licht, unten dicht, lieber Gott, mehr will ich nicht“ (profane, aber nachvollziehbare Bitte im höheren Lebensalter).
  • Es gibt viele Arten von Liebe. Die Liebe zum Essen und Trinken sei aber die aufrichtigste…
  • Wer zuletzt lacht, muss auch sicher sein, dass er der Letzte ist.
  • Lügen haben kurze Beine“, aber oftmals nicht nur zwei…
  • Lesen macht beweglich, im Geist. Körperliche Aktivität macht beweglich, den Körper. Letzteres hat aber noch einen Zusatz-Vorteil: Der Geist zieht nach.
M
  • Missgunst zehrt atmosphärisch.
  • Mittelmäßigkeit hängt von der Waage ab, mit der sie jeweils bestimmt wird.
  • „Wie soll ein Mensch gesund bleiben, wenn die Menschheit krank ist“ (philosophischer Seufzer).
  • Maßlose Mäßigkeit macht misstrauisch.
  • Neid und Missgunst – zwei häufige Krankheits-Ursa-chen, psychosomatisch gebahnt und nicht selten organisch endend (alter Psychiater).
  • Erfolg und Neid sind Geschwister. Missgunst gehört zur ferneren Verwandtschaft.
  • Monotonie schont Reserven.
  • Wer ein guter Mensch sein will, bleibt immer Anfänger.
N
  • Geld und Materielles sind ersetzbar. Nerven nicht (alter Hausarzt).
  • Neid gehört zu den „7 Todsünden“. Wer weiß das heute noch…?
  • Nachdenken ist keine Krankheit, wird aber bisweilen gemieden wie eine Krankheit…
  • Mache kleine Fehler, damit deine Konkurrenten nicht völlig von Neid zerfressen werden (alte Betriebsregel).
  • „Lieblich ist’s zur rechten Zeit ein Narr zu sein“. So schon Horaz vor rund 2000 Jahren. Heute heißt das: Albernheit – zur rechten Zeit am rechten Ort. “Man muss eben auch Geist haben, um ihn aufgeben zu können“ (Heinrich Böll).
  • Zum Nachdenken anregen ist willkommen – wenn es der eigenen Vorstellung entspricht.
  • Geschwätziger Neid ist wenigsten kalkulierbar. Schweigender Neid ist eine gefährliche Waffe.
  • Sich natürlich verhalten, kann extrem kompliziert sein.
  • Nächstenliebe zurzeit leider nicht. Geht auch eine Übernächstenliebe?“ (Studenten-Ulk).
  • „Geld regiert die Welt“, Neid machts möglich.
O
  • Öffentliche Meinung“ – wie viele…?
  • Wer mit aller Macht an das Licht der Öffentlichkeit will, muss blendfrei sein.
  • In Kunst und Literatur genießt man gerne Originale. Im Alltag sind sie eher unbequem bis lästig.
P
  • Je mehr Pläne, desto mehr Möglichkeiten… zu scheitern.
  • Preisverleihungen und andere Events sind lästig, außer das Buffet danach…
  • Publicity – ein Wolf im Schafspelz… (späte Erkenntnis praktisch aller Betroffener).
  • Perfekt ist auch langweilig (gelegentlicher Trost).
  • Bei positiver Betrachtungsweise – eine strategische Einstellung, die man sich angewöhnen sollte, nervenschonend.
  • Je mehr man über einen bejubelten Prominenten Bescheid weiß, desto weniger Neid kommt auf.
  • Ein bisschen Pubertät, das ganze Leben lang, ist psychisch stabilisierend (alter Hausarzt).
  • Fähigkeiten abzüglich Eitelkeiten ist der verbliebene Kern der Persönlichkeit (alte Erkenntnis).
  • „Cogito ergo sum“, hieß es früher. Heute heißt das: Ich protestiere, also bin ich.
  • Schreib es auf, nur für Dich! Papier ist geduldig. Eines der tolerantesten Therapeuten, die man öfters nutzen sollte (alte Psychologen-Empfehlung).
Q
  • Qualität war einst ein Alleinstellungs-Merkmal. Bei der aktuellen Profilierungs-Sucht unserer Zeit und Gesellschaft wird sie aber inzwischen so herb missbraucht, dass sie kaum einer mehr ernst nimmt.
  • Moral reimt sich auf Qual. Das sagt einiges aus.
  • Wenn die Quellen den Flusslauf bestimmen könnten – er käme nie bis an seine Mündung (ein Geschäfts-führer).
R
  • Lieber ein Rück-Schritt als ein Rein-Fall (kleines Wortspiel mit ernstem Hintergrund).
  • Wenn die Zahl der guten Vorsätze überhandnimmt, muss der Realitätssinn sie etwas zurecht stutzen.
  • Wer recht behalten will, gerät rasch in die Kritik. Leider auch, wenn er wirklich recht hat.
  • Je weiser der Ratschlag, desto schwerer realisierbar.
  • Reise-fertig: Ein Wort mit doppelter Bedeutung: Zu Beginn organisatorisch, danach stress-bedingt körperlich.
  • Modernes Glücksgefühl auf Reisen: Das Gepäck ist endlich wieder dabei…
  • Der häufig ge- bzw. missbrauchte Begriff „Rationalisierung“ enthält das lateinische Wort ratio = Vernunft. Nur gut, dass das niemand weiß…
  • Nicht jeder Rücktritt ist ein Rückschritt (vor allem für das Umfeld?).
  • Radfahrer auf dem Gehweg treibt die Fußgänger auf die Bäume = körperliche Ertüchtigung für beide Volksgruppen (ein Zyniker).
  • Warme Ratschläge können manchmal zu kalten Umschlägen zwingen, von Einschlägen ganz zu schweigen.
  • Manche tun sich schwer zwischen rational und rationell zu unterscheiden, wobei es auf jeden Fall rationeller sein kann, sich nicht allzu rational zu geben.
S
  • Nicht jeder Leistungsträger ist ein Sympathieträger. Aber jeder Bedenkenträger eben auch nicht…
  • Wer nur sich sieht, sollte nicht übersehen, dass ihn auch die anderen sehen.
  • Das Wort „Seelenfrieden“ nimmt heute niemand mehr in den Mund, geschweige denn in die eigene Hand. So was überlässt der moderne Mensch der Seelenheilkunde, wobei die Psychologen und Psychiater mit dem wachsenden Andrang kaum mehr fertig werden. Vielleicht doch wieder den Seelenfrieden ins Gespräch bringen … zur Eigen-Stabilisierung?
  • Schlecht gelaunt? Einfach in den Spiegel schauen und sich ehrlich fragen: Möchte ich mit dieser Person gerade Kontakt aufnehmen? Wenn nicht, schlechte Laune korrigieren – sich selbst und umfeld-schonend.
  • Sorgen können auch trösten – die von anderen…
  • Spaß verstehen nicht alle, Ernst ertragen nicht alle, wie man’s auch macht…
  • Ob ein Sinnspruch weiterhilft, hängt von der entsprechenden Notlage ab.
  • Schmeichelei soll man nur genießen, nicht glauben.
  • Vom Patriarchat über das Matriarchat zum Sekreta-riat. Modifiziertes Wortspiel (nach C. J. Burckardt), das man sich allerdings verkneifen sollte, sofern man über das Vorzimmer zum Entscheidungsträger vorstoßen will.
  • Der Snob schwimmt gegen den Strom – den es nicht gibt.
  • Sorgen zählen nicht zu den Krankheiten, können aber kränker machen als so manche anerkannte Leiden.
  • Sollte das Schicksal dich gerade zufrieden oder gar glücklich machen – bedanke dich. Aber wundere dich auch nicht: Es muss (!) relativ rasch für gerechten Ausgleich sorgen…
  • Man findet immer etwas, wenn man sucht; nur selten das, was einem gerade fehlt.
  • Wer Selbstgespräche führt, kann auch von seinem fiktiven Partner bisweilen enttäuscht sein…
  • Zwischen Sturheit und Konsequenz liegt ein breiter Graben, allerdings manchmal perfekt getarnt.
  • „Wer ermüdet ist, sucht Streit“, warnte schon Seneca vor rund 2000 Jahren. Könnte man über so manche Konferenzzimmer-Tür heften.
  • Senilität: Man braucht halt ein ganzes Leben, um wieder jung zu werden…
  • „Wir empfinden die Sorge, aber nicht die Sorglosigkeit“, mahnte Arthur Schopenhauer. In der Tat: Wer fühlt sich schon einmal dankbar unbelastet wohl.
  • Wer zu schweigen versteht, wird für seine Feinde unkalkulierbar.
  • Spötter sind mitunter Propheten wider Willen.
  • Bei Selbstgesprächen hat man immer das letzte Wort – wenigstens…
  • Der „Platz an der Sonne“ sollte auch gegen Sonnen-untergang gefeit sein (Manager).
  • Nur gut, dass diejenigen, nach denen Straße benannt werden, sich nicht den jeweiligen Anwohnern vorstellen müssen.
  • Tritt einen Schritt zurück, um besser Anlauf nehmen zu können (Trainer-Empfehlung in der Sportstunde, Psychotherapeuten-Empfehlung in der Therapiesitzung).
  • Erfolgreiche Spontaneität setzt sorgfältige Planung voraus (altes Geheimnis).
  • „Wer mit sich selbst sprechen kann, wird das Gespräch mit anderen nicht vermissen“, meinte schon Cicero vor rund 2000 Jahren. Heute heißt das deshalb auch Soliloqui, vom Lat.: solus = allein und loqui = sprechen. Alte Erfahrung, zunehmend wiederentdeckt und zwar erfolgreich.
T
  • Wie kann man Träume bändigen? In dem man sie sich erfüllt… (zwiespältige Empfehlung).
  • Zoologen wie Konrad Lorenz behaupten, dass nur in der Tierwelt die Klügsten an die Macht kommen.
  • Mit einer Fernbrille sieht man besser in die Ferne. Mit einer Lesebrille sieht man besser in die Nähe. Was fehlt, ist eine Brille, mit der man besser in die Tiefe sehen könnte…
  • „Alter schützt vor Torheit nicht“. Wenn es anders wäre, wäre es noch deprimierender…
  • Wirklich zutreffend sind bisweilen nur die Todesanzeigen.
  • Aufrichtig oder taktvoll? Gerne beides zusammen, falls es geht…
  • Tourismus: Manche kennen sich in der Welt inzwischen besser aus als zu Hause…
  • „Geschäftige Torheit“ (Emmanuel Kant) nannte man früher, was man heute als „hirnlose Überaktivität“ bezeichnet.
  • „Er schaute mit vergnügten Sinnen auf das beherrschte Samos hin“. Beginn einer Ballade von Schiller. Ob man das bei den heutigen Touristenströmen auch so erfreut tun könnte?
U
  • Unbedeutend, aber dafür auch unbehelligt. Kein schlechtes Los…
  • Wenn man die Ungeschicklichkeiten des Alters im Alltag bezahlt bekäme… Millionär.
  • Ungeduld ist ungesund.
  • Übellaunigkeit disqualifiziert, ohne dass es der Betreffende merkt. Gesellschaftliches Risiko.
  • Auch Unwissenheit will ständig gepflegt sein (leise ironische Randbemerkung anlässlich eines Empfangs).
  • Konsequente Unentschlossenheit hat auch Stil…
  • „Das wäre doch nicht unnötig gewesen!“ Spitzbübischer Dankes-Spruch, der immer wieder zieht.
  • Unrichtig“ ist die vornehme Version von „falsch“. Falsch ist es zwar nicht, unrichtig zu verwenden, so richtig ist es aber auch nicht.
V
  • Immer mehr Menschen sind in ihren so genannten „besten Jahren“ nicht in bester Verfassung. Man sollte diesen Begriff also überdenken.
  • Der einfachste Satz, den Charakter eines Menschen auf den Punkt zu bringen, lautet: Würde man ihn gerne als Vorgesetzten haben?
  • „Verstand und Verständnis sind leider nur selten seelen-verwandt“ (alte Erkenntnis).
  • Vorsicht ist strategisch, Nachsicht ist emotional. Keine Seelen-Verwandtschaft…
  • Vergesslichkeit ist auch eine Form der Freiheit…
  • Verstockt, verbockt, verbohrt etc. – Vorsicht: verloren!
  • Vorschuss-Lorbeeren – Vorschuss reicht auch.
  • Nachdenken soll man, dabei wäre vordenken häufig nützlicher.
  • „Zuerst verlacht, dann nachgemacht“. Alte Bauerregel, jeden Tag erlebbar.
  • Wer mit Vergnügen verzichten gelernt hat, dem steht ein riesiges Arsenal an Vergnügungen zur Verfügung.
W
  • Was schon getan wurde, erfährt keine Würdigung. Was noch zu tun ist, wird vorwurfsvoll betont (allgemeiner Seufzer).
  • Was macht ein Wüstling in der Wüste (Kinder-Frage)?
  • Das Wichtigste im Leben ist erst einmal herauszufinden, was einem selber das Wichtigste ist.
  • Weitsicht hilft Nachsicht und stärkt die Vorsicht.
  • Wahrheit und Weisheit haben zu einer Flut von Sprichwörtern beigetragen. In der Realität herrscht allerdings Wassermangel…
  • „Die Welt aus den Angeln heben“, das gelingt so manchem. Sie wieder einzurenken, das ist die Kunst.
  • Die Wahrheit liegt meist in der Mitte – aber oft gut getarnt.
  • Sei dir wenigstens selber wohlgesonnen, die anderen tun sich da eher schwer… (nachdenklicher Ratschlag).
  • „Wer wagt, gewinnt“. Altes Motto, sollte es gerade noch einmal gut gegangen sein…
  • „Regen lässt das Gras wachsen, Wein das Gespräch“. Alte Erkenntnis, wobei Letzteres mehr Probleme aufwerfen kann…
  • Weisheit ist Respekt – vor den eigenen Grenzen.
  • Weniger ist mehr“. Ein Satz, der allseits bestätigt wird. Aber wo genau das weniger zu platzieren ist, damit es am Schluss zu einem auch allseits anerkannten „Mehr“ wird, das findet sich selten konkret.
  • Wohlstand ist Mangel an Mangel“ (Rupert Schützbach). Ein schönes Wortspiel, das zum Nachdenken anregt.
  • Bleib im Land und wehr` Dich täglich… (Wer hat denn da wieder einen schönen alten Spruch „verschlimm-bessert“?).
  • Wem der bekannte Vorwurf „fishing for compliments“ zu banal vorkommt, der kann es auch lateinisch vorbringen: captatio benevolentiae. Macht diesen Wunsch durchsichtiger, will heißen: nach Wohlwollen trachten (Cicero: De inventione).
X/Y/Z
  • Eine zänkische Wesensart kann auch zeitlos berühmt machen. Beispiel: Xanthippe, die Gattin des Sokrates, Inbegriff des zänkischen und launenhaften Eheweibes (was aber wissenschaftlich auch infrage gestellt wurde).
  • Heute kann man schon längst nicht mehr „mit der Zeit gehen“. Heute muss man mit der Zeit laufen, joggen, spurten, kurz: sich zeit-affin bewegen. Mit allen Konsequenzen…
  • „Für eine bessere Zukunft“ muss man aus der Vergangenheit lernen und in der Gegenwart beginnen.
  • Zaghaft, zögernd oder unentschlossen – oder strategisch abwartend, prüfend, beobachtend? Kommt darauf an, wie erfolgreich am Schluss das Ergebnis das Urteil färbt.
  • Verteilt der Zufall blind, oder war es längst fällig, was uns scheinbar überraschend zugefallen ist?
  • Wer sich nicht gut bedient fühlt, sollte sich gelegentlich fragen, ob seine eigene Leistung auf der anderen Seite zu mehr Zufriedenheit Anlass gäbe.
  • „Die Zukunft lässt auf sich warten“, heißt es. Aber nur die erfreuliche Zukunft. Mühsam und schicksalhaft bleibt pünktlich (ein Pessimist).
  • Auch Zweifel können einen.
  • Wer zu sich selber finden will, kann schon andere nach dem Wege fragen. Gehen muss er allerdings selber (alter Hausarzt).
  • Es ist weniger die Zeit, die uns bitter aufstößt, mehr bestimmte Zeitgenossen
  • Wenn der Zahn der Zeit sich nur wenigstens an die Zeit halten und die eigenen Zähne verschonen würde…
  • Nimm’s gelassen, heißt es. Will sagen: Zuerst halt zulassen, um schließlich loslassen zu können.
  • Zeitvernichtungs-Programme durch die modernen Medien können nur Jugendliche verkraften.
  • Im Zweifelsfalle entscheide man sich für das, was später die bessere Ausrede bereit hält.
  • Sich etwas leisten, hört man oft. Sich Zeit leisten, deutlich weniger. Letzteres wäre auf jeden Fall gesünder.
  • Zögern und zaudern haben keinen guten Ruf. Nur wenn sie sich wider Erwarten als erfolgreich erwiesen haben, mausern sie sich plötzlich zu strategischer Umsicht, Vorsicht, Weitsicht, ja Nachsicht u. a.
  • Zank zehrt. Kürzest-mögliche Erkenntnis nach meist langwierigen Auseinandersetzungen.
  • Langer Zweifel droht in Verzweiflung zu münden (alter Hausarzt).