Teil 11

Erwähnte Themen:

  • Arbeit – Alter – Altruismus – Affekt-Hascherei – Arzt – Abendessen – Ächtung – Ärger – Ausreden – Beifall – Beleidigung – Begegnung – Bescheidenheit – Bildung – Bedenkenträger – Charakter – Denker – Dummheit – Desinformation – Erlebnis-Zwang – Entfaltung – Enttäuschung – Erwartung – Erfahrung – Erfolgsleiter – Freude – Fehler – Fasten – Gerede – Gepäck – Güte – Geduld – Gedächtnis – Gesundheit – Höflichkeit – Hoffnung – Hass – Heiterkeit – Humor – Hochform –Hochmut – Hintertür – Irrtum – Illusion – Interessen – Irren – Kritiker – Klugheit – KI – Krankheit – Lehrer – Leiden – Lumpen – Lebensunterhalt – Lethargie – Lebenskunst – Misslichkeiten – Meteorismus – Medien – Nachsicht – Niedergang – Narzissmus – Neid – Nostalgie – Ordnung – Opportunismus – Online – Opas – Propheten – Paradies – Prominenz – pervers – Pflicht – Psychohygiene – Quantität – Roboter – Redensart – Ruhe – Statistik – Schmeichelei – Strategie – Sedierung – Selbstbezogenheit – Spott – Schicksal – Schwätzer – Sorgen – Schlaflosigkeit – Schimpfworte – Stress – Tätigkeit – Toleranz – Tadel – Unglück – Übel – Unterhalter – Überholspur – Urteil – Unsinn – Vorschläge – Vergesslichkeit – Verrücktheit – Verständnis – Vermassung – Verspannung – Vorfreude – Wille – Wunder – Würze – Weltlachtag – Wahn – Weisheit – Zeit – Zugverspätung – u. a. m.
A
  • „Arbeit adelt. Ein umgekehrter Fall ist nicht bekannt“ (G. Wollschon). Gehässig, aber köstlich.
  • „Vor großen Aufgaben stehen“ – und stehen und stehen…
  • Absagen sind zwar auch Aussagen, die einem nicht zusagen. Aber als negative Vorhersagen sollte man sie sich nicht einreden lassen, sozusagen (Wortspiel mit leider mitunter ernstem Hintergrund).
  • Die meisten Alternativen sind alternativlos – wie im richtigen Leben eben.
  • Was hättest du lieber: Ein wenig Alters-Unruhe oder die ewige Ruhe…? Frage eines aufgeklärten Seniors an seinen jammernden Altersgenossen.
  • Mancher Altruismus kommt ganz schön egoistisch daher…
  • Man muss halt früh alt werden, wenn man lange alt bleiben will. Dieser zwiespältige Satz ist wenigstens antiken Ursprungs. Cicero: „Beeil‘ dich, ein Greis zu werden, wenn du es lange bleiben willst!“
  • „Affekt-Hascherei“, früherer Begriff für die Neigung, sich dauernd irgendwie in den Vordergrund zu drängen (jeder kennt Beispiele).
  • Der Arzt in eigener Sache, gesundheitlich – verloren…
  • „Alter schützt vor Torheit nicht“ – Arbeit aber auch nicht.
  • „Das Abendessen überlasse deinen Feinden“ (alt-chinesische Gesundheits-Empfehlung).
  • Der alte Mensch muss viel ertragen – vor allem sich selber…
  • Von der Achtung zur Ächtung (grammatikalisch nur zwei Pünktchen, psychosozial ein Drama).
  • Wenn einer einen ärgern will: Einfach die Annahme verweigern.
  • Ausreden sagen mehr aus als Reden.
B
  • Es gibt Unterbrechungen, die werden gerne akzeptiert. Spontaner Beifall beispielsweise.
  • Der Mensch steht zwar auf 2 Beinen, verbringt aber die meiste Zeit liegend im Bett.
  • Eine Beleidigung hat es schwer. Wird sie nicht angenommen, steht sie ziemlich dümmlich im Raum.
  • Beim so genannten „Brustton der Überzeugung“, wie man das früher gern genannt hat, ist doppelte Vorsicht geboten.
  • Unter den verschiedenen Narren-Variationen stellen sich die Bücher-Narren am günstigsten.
  • Beneidenswert = häufig gebraucht, selten Realität. Beweinenswert = selten gebraucht, häufige Realität.
  • Begegnung ist das beste Beruhigungsmittel, ja Antidepressivum. Allerdings eher, wenn es der anderen Seite noch schlechter geht…
  • Die Stärke des Bösen beruht auf der Schwäche des Guten.
  • Bescheidenheit kann man nur bewundern, wenn man auch auf sie aufmerksam wird. Da aber liegt das Problem.
  • Bergab im Leben beklagt jeder. Bergauf löst keine Diskussionen aus.
  • Bildung ist teuer, keine Bildung wird teuer werden.
  • Vom Leistungsträger zum Bedenkenträger – häufige Entwicklung im höheren Lebensalter.
  • „Bleibe der du bist, aber bilde dich fort“ (aber was denn nun…?).
C
  • Kaum hat der Charakter seine vollendete Gestaltung erfahren, lassen auch schon die erhaltenden Kräfte nach (alter Hausarzt im lyrischen Tonfall).
D
  • Abstand fördert Durchblick.
  • Nicht resignieren, sondern dosieren (Empfehlung des alten Hausarztes an einen Manager mit Erschöpfungs-Depression, berufs- und letztlich gesundheitsstrategisch).
  • Um sich dem Ruf eines Denkers zu nähern, muss man sich vor allem von der allgemein-verständlichen Sprache entfernen. Je unverständlicher, desto größer die hilflose Ehrfurcht des bemühten Publikums (alte Taktik).
  • Intelligenz kann man überzeugen, Dummheit muss man überreden.
  • Ungetrübte Freude oder gar Glück von anderen basiert meist auf Desinformation. Je mehr man Konkretes erfährt, desto verdutzter wird man.
  • Denke so viel du willst, aber formuliere es nur angepasst an Zeit, Ort und Umfeld (alte Empfehlung).
E
  • Modernes Reisen = Erlebnis-Zwang?
  • „Erkenne dich selbst“ ist für manche eine Zumutung. Kein Wunder, dass davon Psychiater und Psychologen recht gut leben können.
  • Entfaltung kann auch Falten machen.
  • Enttäuschung – will heißen: Die Täuschung hat endlich ein Ende.
  • Es war zu erwarten, aber nicht so bald (Grabinschrift).
  • „Einer kann ja doch nichts machen“… sagen alle.
  • Gute Erfahrungen machen sicher, schlechte Erfahrungen machen vorsichtig. Die Mischung macht‘s.
  • Auf der untersten Sprosse der Erfolgsleiter bringt der Sturz nur blaue Flecken. Je höher, desto…
  • Man sollte sich beim Essen zusehen können (Schlankheits-Rezept).
  • Enttäuschungen täuschen wenigstens selten.
  • Eine gesunde Einstellung ist eine Einstellung, die gesund hält. Einfältiger Satz mit oft unlösbarer Aufgabe.
  • „Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden“ – täuscht sich aber nicht selten mit dieser Erwartung.
  • „Ende gut, alles gut“ (William Shakespeare). Schön wär’s…
F
  • Reise-Erfahrung: Fremder Alltag kann den eigenen Alltag aufwerten helfen.
  • Manchmal kann auch ein fauler Kompromiss ganz schön Fahrt aufnehmen…
  • Wer die Freude verliert, verliert auf Dauer nicht nur die Freude (alter Hausarzt).
  • Aus fremden Fehlern lernt man freiwillig. Aus eigenen Fehlern lernt man unfreiwillig – dafür hoffentlich nachhaltiger.
  • Auch der moderne Mensch braucht Leid und Leiden. Am liebsten aber in Fernseh-Serien…
  • „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Die bekannte uralte Entschuldigung, die vertuschen soll, dass es eigentlich heißen sollte: Fasten…
  • Frage und lass fragen (gesprächs-anregend).
  • In die Ferne sehen ist erholsamer als Fernsehen…
  • Mit Fehlern, aus denen man lernen kann, sollte man dann auch möglichst früh beginnen.
  • „Der Prophet gilt nicht im eigenen Land“, heißt es. Falsche Propheten schon eher…
G
  • Wer zu viel im Gespräch ist, kann auch öfter mal ins Gerede kommen (alte Erkenntnis, allerdings nur selten rechtzeitig realisiert).
  • Die größte Freude nach Verlassen des Flughafens: Alles Gepäck wieder beieinander…
  • Güte wäre gut (einfältig, aber realistisch).
  • Gönnen können ist praktizierende Zufriedenheit.
  • Gutmütige sind auch nicht immer guten Mutes.
  • Ist die junge Generation auch „die junge Gähneration“ (nach H. H. Skupy). Amüsantes Wortspiel, mitunter aber schon Realität?
  • Um Geduld aufzubringen, braucht es vor allem eines – Geduld.
  • Ein praktisch veranlagtes Gedächtnis wählt aus, was sich zu merken lohnt.
  • Den Gipfel erklimmen ist das eine, wieder heil herunterkommen das andere. Gilt auch für außerhalb der Bergwelt.
  • Je länger das Leben, desto kürzer am Ende das Gedächtnis (völlig unnötige Bemerkung, so ein Hochaltriger).
  • Ein gesamt-gesellschaftliches Problem ist ein Problem, das nur die gesamte Gesellschaft lösen kann – und deshalb letztlich niemand.
  • Manche Leute kann man nur unterhalten, indem man ihnen geduldig zuhört (alte Erkenntnis).
  • Ein gutes Gedächtnis zur rechten Zeit ist ein Glücksfall. Ein schlechtes im Bedarfsfall sollte aber auch nicht unterschätzt werden.
  • Wer es ruhig angehen lässt, ist kein Langweiler oder Drückeberger, sondern ein Stratege, zumindest in Sachen Gesundheit (alter Hausarzt).
  • Gut geschlafen = gut gelaunt (Erfolgsformel – schön wär’s…).
  • Geradlinig ist lobenswert; in den Kurven des Lebens kann es aber auch riskant werden.
  • "Die Menschen werden krank, weil sie aus Torheit alles tun, um nicht gesund zu bleiben". Dieser Satz stammt von einem erfahrenen Arzt, der offenkundig über sein unbelehrbares Umfeld verbittert ist. Muss was mit unserer Zeit und Gesellschaft zu tun haben, stammt aber von Hippokrates vor rund 2500 Jahren…
H
  • Höflichkeit ist ein kosmetisches Wundermittel („glättet Runzeln“ sagt man). Der beste Beweis, einfach mal unhöfliche Kandidaten diesbezüglich unter die Lupe nehmen (alter Hausarzt).
  • „Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur 2 Arzneimittel: Hoffnung und Geduld“. So Pythagoras vor rund 2000 Jahren. Das will die moderne Seelenheilkunde gerne bestätigen, wenn man das Wörtchen „nur“ durch „vor allem“ ersetzen würde.
  • „Hass macht hässlich“, heißt es. Bei näherer Betrachtung gut beobachtet.
  • Wer heiter tut, will ernst genommen werden.
  • Am meisten Hilfe droht dann, wenn man gerade keine braucht…
  • Nach der Hilfe steht der Helfer nicht selten etwas im Wege… (alte Erkenntnis).
  • Humor ist ansteckend. Man muss aber auch infektions-bereit sein.
  • Spontane Ideen, das gab es früher. Spontanes Vergessen, das gibt es heute (Hochaltriger, selbstkritisch).
  • Haltungsschäden beziehen sich immer auf den Rücken; charakterliche stehen meist gar nicht zur Diskussion.
  • Immer in Hochform kann keine Hochform sein.
  • Hochmut bahnt den Fall, Demut bremst den Fall.
  • So manche Hintertür ist ein Hauptportal: Eng, aber stark frequentiert.
  • Schwarzer Humor = Salz in der Suppe, wenn auch zu viel…
I / J
  • Unbeirrbar irren – tragisch.
  • Wie nennt man einen hilfreich-lehrreichen Fehler…? Interessante Denkaufgabe. Ein Beispiel: konstruktiver Irrtum.
  • „Wenn du nicht irrst, kommst du nicht zu Verstand“, denn „Es irrt der Mensch, solang er strebt“, ja „Die Irrtümer des Menschen machen ihn liebenswürdig“. „Nur darf man ihn nicht bis ins Alter schleppen“. Psychotherapeutische Unterstützung durch Johann Wolfgang von Goethe.
  • „Alles das, was der Mensch aus der Welt isset, dasselbige ist er selbst“. So Paracelsus aus dem Mittelalter. Modern gekürzt als „der Mensch ist, was er ißt“.
  • Ich irre, also bin ich (schwacher Trost auf philosophischer Basis).
  • Wer illusionslos ist, lässt sich wenigstens nicht verspotten (vom lat.: illudere = verhöhnen, verspotten).
  • Ein Mensch ohne Interessen ist auch ein uninteressanter Mensch.
  • „Irren ist menschlich“. Wieder so eine Anmaßung gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt.
K
  • Kritiker wissen es besser – nachträglich…
  • Interessantes Phänomen, seit tausenden von Jahren: Die Medizin klärt: Es ist nichts Krankes festzustellen. Man hört so gut wie nie den Satz: Sie sind gesund. Was will uns das sagen…?
  • Der Blick hinter die Kulissen ist aufschlussreich – und oft genug tröstlich.
  • „Der Klügere gibt nach“ - bekannte Empfehlung. „Der Klügere zählt nach“ (J. Schwedhlem) – moderne Variante.
  • KI lässt grüßen: Bürokraten auf dem Rückzug, Technokraten auf dem Vormarsch…
  • Falls der Vorwurf „alter Hut“ oder ähnliches zu heikel sein sollte, kann man auch auf lateinisch „crambe repetita“ nehmen, sprich „aufgewärmter Kohl“ (nach Juvenal).
  • Die eine Hälfte überfordert ihren Körper, die andere Hälfte vernachlässigt ihren Körper – nur der Rest bleibt vernünftig…
  • Nur der Kranke weiß, was gesund wäre. Die Gesunden sind da eher ahnungslos.
L
  • Ein guter Lehrer lernt mit…
  • „Leiden machen bescheiden“ – aber man könnte gerne auf beides verzichten…
  • „Erfolgreiche Lumpen sind unerträglich“. Alte Erkennt-nis, verbittert schon seit über zwei Jahrtausenden (Aischylos).
  • Typen, die alles bestreiten – nur nicht ihren Lebens-unterhalt… (originelle Einstufung im unerfreulichen Alltag).
  • „Leiden meiden“ reimt sich trefflich. An der Umsetzung hapert’s leider.
  • Lethargie – früher sehr treffend als „Seelenschlaffheit“ beschrieben.
  • Satt vor jeder Mahlzeit – und die Linie stimmt (alter Hausarzt).
  • Wenn man sich im Umfeld höheren Lebensalters herumhorcht, will man gar nicht glauben, dass alle alt werden wollen…
  • Lebenskunst: Alles nur so wichtig wie unbedingt nötig nehmen (allerdings dabei gut differenzieren lernen…).
  • Anleitungen zur Lebenskunst gibt es viele. Die schlichteste ist am effektivsten: Sich nur mit Leuten vergleichen, denen es schlechter geht.
  • Wenn die Schule abgeschlossen ist, kann sich erstmals Freude am Lernen einstellen.
M
  • Wenn man die alltäglichen Misslichkeiten des Alters einzeln honoriert bekäme – man könnte problemlos auf seine Rente verzichten… (Senior mit zwiespältigem Humor).
  • „Was süß schmeckt, wird oft bitter beim Verdauen“. So William Shakespeare den Meteorismus definierend.
  • „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“. Alter Spruch, wirkt heute eher einfältig. Gewinnt aber angesichts täglicher medialer Überschüttung mit negativen Informationen wieder an Bedeutung – protektiv, regenerativ, präventiv, je nach Selbstschutz-Strategie.
  • Der moderne Mensch: Nachts wach, tagsüber müde…
N
  • Sei nachsichtig – mit dir selber … (populäre Gesundheits-Empfehlung).
  • Auch der Niedergang hat seine Höhepunkte (schräger Humor).
  • Narzissmus – Selbstliebe ohne Konkurrenz…
  • „Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein“. Könnte von einer „primitiven Männerrunde“ stammen. Wird aber dem Philosophen Friedrich Nietzsche in den Mund gelegt.
  • „Nützliche Idioten“. Begriff aus der politischen Gauner-Sprache. Wobei einem aber auch noch andere Opfer einfallen.
  • Es braucht seine Zeit, bis man merkt, dass man in dieser Welt mit Nachsicht ungeschoren am weitesten kommt. D. h. nicht nur gelassen, sondern auch langmütig, verträglich, versöhnlich, geduldig, je nach Situation stoisch, genügsam, gütig u. a.
  • „Notwendig, aber überflüssig“. Ein Widerspruch, der sich aber jeden Alltag von neuem aufdrängt.
  • „Zu allem fähig, für nichts geeignet“. Man kennt die leidvolle Erkenntnis selbst aus dem engeren Bekanntenkreis.
  • Wer Neid erregt ist gefährdeter als wer Mitleid erregt.
  • Nostalgie – die Sehnsucht nach der "guten alten Zeit", die man selber nicht kannte. Und die vor allem keineswegs so gut war, wie man sich das später zurecht legte. Offenbar gibt es tatsächlich eine Nostalgie der Nostalgie.
O
  • Zu viel Ordnung schwächt die Kreativität, zu viel Kreativität behindert die Ordnung (Künstler, um einen Kompromiss ringend).
  • Opportunismus – den angefeuchteten Finger in den öffentlichen Wind halten…
  • Online fördert risikolose Hass-Kommentare. Man muss dem anderen nicht in die Augen schauen.
  • Wie war’s? Ohne mich hätte ich mich noch mehr gelangweilt…
  • Opa – eine Benennung, die sehr von ihrem Umfeld abhängt: Im Kreis der Enkel, in der Warteschlange, als Fahrzeuglenker etc.
P
  • Propheten gibt es haufenweise. Bei jedem Ereignis ist mindestens einer dabei, „der es kommen sah…“
  • Kein Paradies ohne Schlange. Wenn man das einmal begriffen hat, lässt sich alles leichter ertragen.
  • Prominente – je mehr man über sie redet, desto weniger Einfluss haben sie auf den Inhalt.
  • Perverser Genuss. Leiden als Zuschauer in Fernseh-Serien.
  • „Die Pflicht ruft“ – und hält gesund und rüstig (besonders im Alter).
  • Körperliche Hygiene im Alltag ist wichtig. Psycho-hygiene alltags-übergreifend noch mehr.
  • Dass der Prophet nichts im eigenen Land gilt, ist bekannt. Es geht aber noch weiter. Denn wie formulierte es der französische Philosoph Michel de Montaigne schon im 16. Jahrhundert: "So mancher wurde von der Welt bewundert, an dem seine Frau und sein Diener nichts Besonderes fanden. Nur wenige Menschen sind auch von ihren Hausgenossen bewundert worden". "Kein Kommentar" dürfte dazu der frustrierte bis verbitterte Kommentar einiger Betroffener lauten.
Q
  • Non quantitas, sed qualitas! Lateinische Aufforderung, was nicht weiter übersetzt werden muss.
R
  • Die seelenlosen Roboter von morgen sind nicht so riskant wie die seelenlosen Menschen von heute.
  • Von der Rede zur Redensart. Wer das geschafft hat, der hat es geschafft.
  • „In der Ruhe liegt die Kraft“, heißt es. Meist braucht es aber recht viel Kraft, um endlich zur Ruhe zu kommen.
  • „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Aber: Nicht jeder der schweigen kann, kann bei Bedarf auch reden…
  • Manchmal ist es ratsamer, übersehen, als angesehen zu sein – im Rückblick.
  • „Regen bringt Segen“ gilt auch nur für die Landwirtschaft…
S
  • Mit jeder Sprosse, die man erklimmt, wird es heikler. Das gilt für die Leiter, das gilt für die Karriere.
  • Das Böse wird sich rächen, das Gute wird sich lohnen. Leider gibt es weder für das eine, noch für das andere eine valide Statistik.
  • Kritik ist eine negative Aufwertung, Schmeichelei eine positive Abwertung.
  • Wer sich selbst erniedrigt, will erhöhet werden“ (Lukas 18,14 korrigiert durch Friedrich Nietzsche). Oder auf zwei Wörter reduziert: Strategische Demut.
  • Intervenieren statt sedieren? Oder umgekehrt? Oder besser der Kompromiss: Sedierend intervenieren…
  • Egoismus ist nicht akzeptabel, da sind sich alle einig. Selbstbezogenheit heißt es heute und lässt Raum für kontroverse Diskussionen. Dabei eigentlich nur Egoismus durch die Hintertür.
  • Spott ist der Humor geistloser Arroganz.
  • „Höre, sieh und schweig!“ Alte Empfehlung, auf lateinisch: audi, vide, sile, falls die Empfehlung verschlüsselt sein sollte…
  • „Schlecht geht’s dem Arzt, wenn’s keinem schlecht geht“. Alte Erkenntnis seit der Antike (male habet medicus…).
  • Vom Schicksal ignoriert werden? Gerne, wenn es nur Kummer, Sorgen und Ärger im Gepäck haben sollte.
  • In einer spöttischen Runde weht ein frischer Wind – mit psychosozialer Erkältungs-Gefahr…
  • Bei manchen Viel-Rednern oder Schwätzern fragt man sich, ob sie sich auch mal selber zuhören könnten. Wahrscheinlich nicht.
  • Schmeichelei ist heiße Luft, wird aber zumeist als angenehmes Lüftchen akzeptiert.
  • Wer einsam ist, hat niemand – um den er sich Sorgen machen müsste… (auch eine Sichtweise, nicht völlig unrealistisch).
  • Bei der nächsten Sintflut wird die Menschheit nicht im Wasser ertrinken, sondern im Müll ersticken (dunkle Ahnung).
  • Strategische Empfehlungen aus der Antike: „Recht ist’s, auch vom Feinde zu lernen“ (Ovid). – „Ich gehe öfters auch in das Lager des Feindes – nicht als Überläufer, sondern als Kundschafter“ (Seneca). – „Aber wer klug ist, der lernt fürwahr von dem Feinde gar vieles“ (Aristophanes). Muss was dran sein.
  • Was heißt Schwäche? Wenn sich die Schwäche eines Tages als Stärke herausstellen sollte, dann war es keine Schwäche, sondern Stärke im Wartestand.
  • Nicht jeder Schweiger ist ein Denker.
  • Es gibt nichts Sinnloseres als Schlaflosigkeit. Natürlich mit Ausnahme jener großartigen Werke und Erkenntnisse, die in qualvoll durchwachten Nächten geboren wurden…
  • Wer sich gerne aus gutem Grunde unmissverständlich ausdrücken würde, aber aus strategischen Gründen nicht sollte oder darf, kann sich beispielsweise auch lateinischer Schimpfworte bedienen. Drei lohnen sich zu merken: Zum einen eraticus = Penner, noch direkter stulidus = Trottel oder gar stultissimus = Blödmann. Bringt der kochenden Seele etwas Luft und dem anderen die düstere Ahnung, es könnte nicht wohlgesonnen ausgedrückt sein. Aber was konkret?
  • Wenn man unter Gesundheit einen Zustand der Supra-Normalität mit maximaler Ausnutzung des physischen und mentalen Potentials versteht, wie gelegentlich zu hören, wird man bald eine krankheits-anfällige Nation antreffen. Man kann es auch übertreiben, selbst bei der Gesundheit.
  • Schmerz lass nach“, lautet der bekannte Seufzer. Dabei wurde er längst modern aktualisiert: Stress lass nach! Der kleine Unterschied, der aber in Wirklichkeit viel größer ist: Das Eine ist absehbar, das Andere wohl nicht…
T
  • Tätigkeit hilft heilen (alter Hausarzt, der aber mit dieser wissenschaftlichen Erkenntnis nicht immer „gut ankommt“).
  • Toleranz – nicht nur ein etymologisches, sondern auch psychosoziales Fremdwort?
  • Tadel mit etwas Lob vermischt hinterlässt einen gewissen Eindruck, während Lob mit etwas Tadel vermischt vor allem im Rückblick eher verstimmt.
  • Nur die lückenlose Tätigkeit lenkt von den Wirrnissen des Alters ab – lebensverlängernd. Warum werden Frauen älter? Als Hausfrauen ständig im Einsatz.
  • Es empfiehlt sich, nicht die Türen zuzuschlagen, sondern angelehnt zu lassen… (aus Wirtschaftskreisen).
  • Durchsichtige Telefonzellen waren früher eine wahre Bühne, wenn man Gelegenheit hatte, unbemerkt zu beobachten. Da war alles zu finden: vom Flirt über den Beichtstuhl bis zur Morddrohung. Alles vorbei: Wer beobachtet heute noch einen der zahllosen halblaut vor sich hin quasselnden Passanten mit einem Handy in der Hand…
  • Toleranz – nur nicht so ganz… (moderne Einstellung, nicht selten).
U
  • „Ein Unglück kommt selten allein“. Stimmt. Das Gleiche gilt aber auch für glückliche Zufälle, was aber meist nicht registriert wird.
  • An konstruktiven Sprüchen mangelt es nicht. Die Umsetzung ist es, die Umsetzung…
  • Was tun, wenn das kleinere Übel plötzlich einen überraschenden Wachstumsschub erfährt?
  • Den Glücklichen umgeben Neider, den Unglücklichen Ratlose.
  • Wer sich allein langweilt, ist auch in der Gruppe kein guter Unterhalter.
  • Aus der Urwelt wurde die Umwelt und aus der Umwelt wird die Unwelt…
  • Wer ständig auf der Überholspur fährt, verdient erst einmal mehr. Später auch sein Arzt…
  • Unglück kommt selten allein, Glück hat da noch Lern-Bedarf…
  • „Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren, ist ehrenvoll und ist Gewinn“ (Goethe: Faust I). Unbehagliche Erwartung des Hausarztes beim Einkauf Samstag morgens in seiner Gemeinde.
  • Und so wurde durch ein Urteil der Vorteil zum Nachteil (Wortspiel durch nicht seltene Beispiele).
  • So genannte unnütze Erfahrungen sind meist ungenutzte Erfahrungen. Da liegt der persönliche Unterschied.
  • Unsinn macht Sinn, wenn er wohl tut… (nicht sehr durchgeistigt, aber auch nicht völlig falsch).
  • Unbeirrbar sein – ein folgenschwerer Irrtum.
V
  • Rückschläge sind auch Vorschläge – wie man es besser machen könnte (klingt als Parole etwas einfältig, hat sich aber bewährt).
  • Vergesslichkeit ist ein Lebenszeichen (schräger Humor eines Hochaltrigen).
  • „Mit den Wölfen heulen“ hieß es früher. Und heute: „mit den Verrückten rasen“.
  • Verstand kann mitunter dem Verständnis ganz schön im Wege stehen.
  • Ein voller Magen braucht verstärkte Blut-Zufuhr zur Verdauung; fehlt dann aber bisweilen in der Gehirn-Durchblutung…
  • Hat seinen Verstand verloren. Wer ihn findet, bitte Hinweise an … (kleiner Zettel an eine bestimmte Büro-Tür geklebt).
  • Verhöhnen oder versöhnen – ein Buchstabe ausgetauscht schreibt Geschichte.
  • Vornamen spiegeln auch die Hoffnung der jungen Eltern wider.
  • Stellen-Bewerbung = Vollkommenheits-Liste…
  • Vermassung – seltener Begriff, häufige Realität.
  • Lieber verspannt als verbrannt (etwas sehr ernüchternde Abwägung eines Hochaltrigen zwischen neuro-muskulären Dysfunktionen und finaler Kremation im Alter).
  • Die Vorfreude mag sich geirrt haben, aber ihre Zeit war trotzdem ein Gewinn.
  • Nach außen en vogue, in Wirklichkeit vage bis vakant.
W
  • Wer nicht will, wenn er kann, wird später auch nicht können, wenn er will.
  • Auf Wunder darf man nicht hoffen, man darf sich nur wundern.
  • Es reicht aus symbolischer Sicht ein Buchstabe, um einen unerfreulichen Zustand erträglich zu machen: Statt sollen lieber wollen.
  • Kürze ist Würze (passt zu manchem).
  • „Wohlbeleibte Leute sterben eher eines schnellen Todes als magere“. Unsinn, werden zwei Drittel der Bevölkerung protestieren, auch wenn diese Erkenntnis schon über 2500 Jahre alt ist (z. B. Hippokrates).
  • 5. Mai – Tag des Lachens, „Weltlachtag“. Keine schlechte Idee, vor allem selbst-therapeutisch: Inzwischen psychophysiologisch bewiesen! Einfach mal einen Versuch wagen, auch für sich selber. Mitunter erstaunliche Kurzzeit-Effekte, bedarfsweise wiederholbar.
  • In der Gesamtwertung menschlicher Organe sind es letztlich zwei, die die Weltgeschichte seit Jahrtausenden dominiert haben. Beide von überschaubarer Größe, mäßiger äußerlicher Attraktivität. Falls Ratlosigkeit aufkommt: das Eine im oberen, das Andere im mittleren Körperbereich (alter Professor, nach Ratlosigkeit seiner Studenten auf Zunge und Penis an-spielend).
  • „Verliebtheit macht blind“. In der Antike als „amabilis insania“ bezeichnet, als „holder Wahn“ (Horaz: Carmina). Klingt irgendwie sympathischer.
  • „Irren ist menschlich“ heißt es. Und noch konkreter: „… und einen Irrtum eingestehen weise“ (Hieronymus: Epistula 57,12).
X / Y / Z
  • Twist zwickt (und zwar oft länger und folgenreicher, als das Wortspiel andeutet).
  • Es ist selten, dass die Zeit für einen arbeitet. Meist ist es umgekehrt.
  • Zugverspätung = „Freiheitsberaubung!“ Origineller Nörgler-Kommentar beim täglichen Bahnhofs-Ärger.
  • Zu keiner Zeit war man mit seiner Zeit zufrieden. Das war so, ist so, das wird so bleiben (Geschichtslehrer).
  • „Die Zeit heilt“ – aber man muss ihr halt auch Zeit lassen…
  • „Die Zeiten sind schlecht: Die Kinder gehorchen ihren Eltern nicht mehr und jeder schreibt ein Buch“. Es gibt Dinge, die haben sich seit Cicero (vor 2 Jahrtausenden) praktisch nicht geändert…