Erwähnte Themen:
- Alter – Alkohol – Auszeit – Ärger –
Ausdauer – Auto – Beispiel – Bedürfnisse – Blödeln –
Bewegung – beliebt – Degeneration – Digitalisierung – Diät
– Enttäuschung – Eigenlob – Erfahrung – Egoismus – Fakten
– Frohsinn – Fortschritt – Flexibilität – Frustration –
Freizeit – Gesundheit – Geist – Glück – Geschwindigkeit –
Humor – Hektik – Hausfrauen – Interesse – Ironie – Jugend
– Kommunikation – Kauflust – Karriere – Lob – Lebens-Erfahrung
– Lachen – Lebenskunst – Muse – Menschenfreund – Medikamente
– Neid – Nachrichten – Nachdenken – Nachsicht – oben –
Pessimist – Psychiater – Perfektion – Reise – Rücktritt –
Ruhm – Spaß – Starrsinn – Sport – Slogan – Sklerose
– Spott – Schweigen – Selbstgespräche – Smartphone –
Termin-Last – Trost – Traum – Tourismus – Tadel – Temperament
– Toleranz – Umweg – Unsinn – Übergewicht – Unfug –
Vernunft – Voralterung – Vordenker – Vergesslichkeit – Verwandte
– Wahrheit – Wunder – Worte – Wissen – Zwang – Zeit
– Zunge – Zuhörer – Zufall – Zorn – u. a. m.
A
- „Altklug“ ist eine negative Charakterisierung
für vorlaute Kinder. Eigentlich kein gutes Zeugnis für die ältere
Generation.
- Im Alter interessiert man sich plötzlich für das
Alter – der Eltern. Wie stehen die genetischen Chancen?
- Alkohol ist keine Antwort, aber man vergisst wenigstens die
Frage.
- Eine Auszeit ist keine Aus-Zeit. Im Gegenteil.
- Bleibe jung, empfiehlt man den Alten. Aber wie befremdlich,
wenn sich die Alten plötzlich so verhalten, wie man es nur den Jungen nachsieht. Bleibt
nur der Kompromiss: Bleib so jung, wie man sich einen jung gebliebenen Alten
vorstellt…
- Anregungen gerne, Aufregungen nein danke. Wachsende
Schutz-Einstellung modernen Medien gegenüber.
- „Das Alter ist die Würze der Weisheit, doch oft
zehrt es die Weisheit auf“ (Plautus). Das scheint sich also seit tausenden von Jahren
nicht verändert zu haben.
- „Jugend eilt, Alter weilt“. Allerdings nicht nur
aus kontemplativen, sondern auch orthopädischen und kardiologischen
Gründen…
- Ärger kostet Kraft. Sich deshalb bei jeder
ärgerlichen Ursache gut durchrechnen, ob sich diese Energie-Verschwendung auch lohnt.
Kann sich auszahlen.
- Die Dauer der Ausdauer lässt mitunter zu wünschen
übrig. Gilt nicht nur für die Fremd-, ggf. auch für die
Selbst-Beobachtung.
- „Alles was wir treiben und tun, ist ein
Abmüden“. Interessanter Begriff, sollte man sich merken. Hat auch noch
einen zitier-fähigen Autor (Goethe).
- Wer gleich alles will, bekommt auch gleich alles –
nicht.
- Ein abschreckendes Beispiel ist manchmal nützlicher als
ein gutes Vorbild.
- Je größer das Auto, desto kleiner das…
Nein, seid nicht hämisch: Desto kleiner der Parkraum…
- Je einfacher die Frage, desto komplexer die Antwort (nicht
selten, vor allem in politischen Veranstaltungen).
B
- Wer in schwierigen Zeiten mit gutem Beispiel vorangeht,
sollte sich nicht umdrehen. Er wäre ernüchtert…
- Wer sich für beliebt hält, ist oft nur
desinformiert.
- Gehört ist bald vergessen, gezeigt ist wenigstens
erinnerungsfähig, beteiligt hat den meisten Erfolg (modifiziert nach
Konfuzius).
- 1AME VER2FELTE SEID 3ST UND L8! ES WIRD H11EN. Köstliches
Buchstaben-Zahl-Satz-Spiel von L. Lambrecht und M. Tietze. Braucht seine Zeit, hilft
aber beim Denken und macht Freude, wenn man es gelöst hat.
- Die Armut an Bedürfnissen ist ein kostenloser
Reichtums-Faktor.
- Bedeutend und bescheiden – das macht Eindruck.
Unbedeutend und bescheiden – fällt gar nicht auf.
- Herzhaftes Blödeln ist gar nicht so blöd. Des
Seelenfriedens Ausgleich ist es durchaus dienlich (alte Erkenntnis).
- Bewegt die Glieder und ihr werdet sehen, es bewegt sich auch
etwas im Kopf (alte Empfehlung des Hausarztes an seine Klientel im fortgeschrittenen
Alter).
C
- Das Wort Chemie löst mitunter zwiespältige
Gefühle aus. Deshalb nennt man die chemischen Prozesse im menschlichen Organismus
biochemisch. Bio hat Konjunktur…
D
- Das erbt sich fort von Degeneration zu Degeneration (alter
Mediziner-Scherz, der aber keiner ist…).
- Der berühmte „Durchschnitts-Mensch“ –
das unbekannte Wesen.
- Die Digitalisierung führt auch zur Individualisierung.
Leider nicht geplant, sondern ungewollt, kaum realisiert, aber mit allen Konsequenzen.
- „3/10 heilt Medizin, 7/10 heilt Diät“, sagt
man in China. Auf deutsch: „Friss‘ die Hälfte!“.
- Dumm wie alle ist strategisch klüger als klug
allein.
E
- Kurzfristige Enttäuschung schützt wenigstens vor
langfristiger Täuschung.
- Eigenlob ist wenigstens ehrlich…
- Gemeinsam einsam: Social Media macht es möglich. Welch
ein Fortschritt.
- „Vor dem Ergrauten sollst du dich erheben“
(Talmud-Kidduschin). Gilt heute nur noch für die überfüllte
U-Bahn – falls überhaupt.
- Erfahrungen können auch veraltet sein. Das merkt man am
ehesten im Alter selber.
- Aus Erfahrung lernt man, dass sich aus Erfahrung nicht alles
erfahren lässt.
- Eigenlob ist irgendwie peinlich. Aber manchmal muss es
einfach sein…
- Einsichten verbauen so manche Aussichten…
- „Egoismus ist Einsamkeit“, liest man bei
Schiller. Wenn sich das nur mal rumsprechen würde.
F
- Lieber Frohsinn als Hintersinn.
- „Fakten sind dumme Angelegenheiten“. Bekannter
Spruch eines US-amerikanischen Präsidenten (allerdings nicht der, den jetzt alle
meinen…).
- Wer fragt, der führt – zumindest das
Gespräch.
- Freundlichkeit macht gute Stimmung – beidseits.
- Wenn der Fortschritt zum ewigen Fortschreiten zwingt, ist es
keiner.
- Je älter das Foto, desto jünger der Betreffende
(bekanntes Problem bei Kontaktaufnahme…).
- Stabilität durch Flexibilität. Hört sich erst
einmal nicht sehr folgerichtig an, ist aber eine alte Erfahrung.
- Frustrations-Toleranz ist nie vergeblich, auch wenn es vom
lateinischen Begriff frustra = vergeblich abgeleitet wird.
- Frage, wie es dem anderen geht, damit auch du einmal gefragt
wirst…
- Freie Zeit ist noch lange nicht Freizeit.
- Depressiv belasteter Magen-Darm-Trakt stimuliert keinen euphorischen
Flatus (medizinische Version des bekannten Spruchs von Martin Luther: „Aus einem
traurigen Arsch kommt kein fröhlicher Furz“).
- Frohsinn ist Leichtsinn, aber vernunftgesteuert.
- Tausende Follower bei Twitter, aber keinen einzigen richtigen
Freund (Zukunfts-Perspektive einer verlorenen Generation?).
- An Fehlern fehlt es nie (ein Vorgesetzter).
G
- Zur seelischen Gesundheit sollte man auch Reisen nach innen
buchen können (alter Hausarzt).
- Die Geschichte mahnt – vergeblich…
- Man hat auch seinen Gegnern etwas zu verdanken, z. B. die
ungeschminkte Einschätzung unserer Fähigkeiten.
- „Alles was gesagt werden musste, wurde bereits gesagt.
Da aber nicht jeder zugehört hat, muss alles immer wieder gesagt werden“.
Feinsinnig-ironische Ergänzung des Philosophen André Gide zu dem bekannten
Komiker Karl Valentin: „Sicher ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von
jedem“.
- „Was du bist, bin ich gewesen; was ich bin, wirst auch du
sein“ (Grabinschrift, meist auf lateinisch). Dabei gab es auch schon
früher eine humorvollere Variante: „Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt‘,
es wären deine“.
- „Was den Geist aufrichtet, nützt auch dem
Körper“, so Seneca vor rund 2000 Jahren. Umgekehrt übrigens auch: Was den
Geist niederdrückt, schadet auch dem Körper (heute psychosomatisch oder somatoform
genannt).
- Früh gewarnt ist halb gemeistert. Versuch, rechtzeitig
präventiv einzugreifen.
- „Gibt es etwas Schöneres als Greisentum, umringt
vom Wissensdurst der Jugend?“ Großer Gott, wie ideal muss es zu Cicero’s
Zeiten vor rund 2000 Jahren zugegangen sein.
- Es gibt ein Glück, das unglücklich macht: Das
Glück eines Konkurrenten.
- „Wer Großes vorhat, lässt sich gerne
Zeit“ (Sophokles). Muss man sich merken, köstliche Ausrede...
- Drei der wichtigsten Gesundheits-Faktoren und ihre aktuelle
Umsetzung: 1. Ernährung (die Mehrzahl hat Übergewicht). 2. Bewegung (Sitzen ist
das neue Rauchen) und 3. Begegnung („schön, Sie mal wieder gesehen zu haben, muss
leider gleich weiter, aber unbedingt das nächste Mal“). Kein Wunder,
dass…
- „Wer ohne Begleitung spazieren geht, kommt in Be-gleitung
vieler Gedanken zurück“ (E. R. Hauschka). Inzwischen wissenschaftlich bewiesen,
dass körperliche Aktivität, insbesondere als zügiger Spaziergang, nicht nur
Konzentration, sondern auch Kreativität anregt. Das wäre dann ein wirklicher
„Gedankengang“.
- Was nützen die modernen Geschwindigkeiten, wenn der
Verstand weiterhin zu Fuß geht…
- Dass „im hohen Lebensalter jeder Griff daneben
geht“, stimmt nicht. Es ist jeder zweite… (Selbst-Ironie eines
Betroffenen).
- „Gedanken-Müll“ – ein seltener
Begriff, aber sooo häufig…
- Das Alter klopft an die Tür. Davonlaufen kann man nicht. Aber
laufen, so im Sinne eines täglichen Gesundmarsches, wäre eine Option (alter
Hausarzt).
H
- „Handle stets so, dass …“, lautet die
bekannte ethische Empfehlung. Realistisch ergänzt durch …, dass noch ein paar
Türen offenbleiben.
- Von ernstem Gemüt, aber humor-bereit (nützlicher
Kompromiss).
- Hektisch und hysterisch kommen nicht selten im
Doppelpack.
- „Nicht sehen, trennt den Menschen von den Dingen. Nicht
hören, trennt den Menschen von den Menschen“. So der sonst eher schwer
verständliche Philosoph Immanuel Kant, rasch und schmerzlich von den Betroffenen
bestätigt. Der Trost: In Sachen Hörhilfe hat sich seit dem 18. Jahrhundert doch
schon einiges getan.
- Frauen werden älter als Männer. Hausfrauen werden
am ältesten. Es muss am Betätigungs-Feld liegen (alter Hausarzt).
- Hoch spezialisiert oder langweilig? Manchmal im Alltag schwer
zu differenzieren.
- Helle Welt ist nicht unbedingt heile Welt (zum Thema
zunehmende „Licht-Verschmutzung“).
- Wer sich im Hintergrund hält, muss nicht nur bescheiden
sein. Er kann auch nichts zu sagen haben.
I
- Lieber 3 Interessierte als 30 Verpflichtete… (alte
Erkenntnis).
- Ironiker sind verkappte Sensibelchen. Vorsicht!
- Je aufwendiger der Alltag, desto inwendiger schließlich
die Folgen (ein Internist).
J
- Die Jugend - nicht zeitlich konzentriert, sondern gut dosiert
über das ganze Leben verteilt, das wär’s…
- Wer dauernd jammert und
klagt, lebt länger. Oder kommt es seinem Umfeld nur so vor…?
- „Sag nicht Ja, wenn Du Nein sagen
willst“. Kluger Ratschlag, der allerdings klar durchschaubare Bedingungen
voraussetzt. Und wenn nicht, muss die Theorie der Praxis weichen…
K
- Zwei Drittel des Körpers bestehen letztlich nur aus
Wasser, durchschnittlich 40 Liter pro Erwachsener. Da bekommt der antike Philosophen-Spruch
Panta rhei (alles fließt) seine besondere Bedeutung…
- Manche kränkeln sich von Jahr zu Jahr bis ins
höchste Lebensalter (alter Hausarzt).
- „Komischer Kauz“ – früher
häufigere Beurteilung eines Mitmenschen, der nicht unserer Ansicht ist…
- Kürzungen sind meist schmerzlich, können aber auch
das Leben verlängern helfen.
- Die größeren Folgen hat meist das
Kleingedruckte…
- Es gibt keine Kommunikations-Form, die so international
beredt ist wie das Schweigen.
- Eine Sache, eine Entscheidung u. ä. soll „Hand und
Fuß haben“, heißt es sprichwörtlich. Vom Kopf ist nie die
Rede. Was will uns das sagen…?
- Lebenslust heute ist vor allem Kauflust.
- Karriere setzt duldsame Familie voraus.
L
- Lebens-Erfahrung ist deshalb so wirkungsvoll, weil
man sie im Einzel-Unterricht vermittelt bekommt.
- Oft loben, selten tadeln (bewährte Strategie zur
Seelen-Ruhe).
- Wenn schon Falten, dann wenigstens Lachfalten…
- Lächle morgens in den Spiegel. Vielleicht bist
du der einzige an diesem Tag, der dich anlächelt…
- Was ist ein Lebensjahr? Da gibt es zahlreiche
Betrachtungsmöglichkeiten. Eine ist chronologisch: 12 Monate, 52 Wochen, 365
Tage, 8760 Stunden, 525.600 Minuten und 31.536.000 Sekunden. Manchmal eröffnen
auch nackte Zahlen eine gewisse Nachdenklichkeit.
- Kinder lachen etwa 400-mal am Tag. Als Erwachsene
pflegen wir nicht einmal mehr die 1-Prozent-Hürde zu überschreiten. Welch
ein Fortschritt…
- „Das Leben ist zu wichtig, um ernst genommen zu
werden“. Ein flotter Spruch, der manchen entgegen-kommen dürfte.
Allerdings nicht das Schicksal seines extravaganten Autors, nämlich Oscar
Wilde.
- Wer über sich selber lachen kann, verfügt
jedenfalls über ein Unterhaltungs-Angebot mehr als die meisten anderen.
- Lebenskunst lernt man nur im Leben. Erbliche Anlage
und aktuelle Umfeld-Bedingungen bestimmen allerdings die Start-Position.
- Langsamer, dafür länger (alte Erfahrung
bezüglich Lebensstil und Lebenserwartung).
- „Leidenschaft die Leiden schafft“.
Bekannte Warnung. Passt auf so manches, wenn auch nicht rechtzeitig beherzigt.
- Lass mal locker, das lockt auch gute
Gedanken…
M
- Es wird höchste Zeit, dass „Muße“
wieder populär wird – und sei es über den Umweg des
Müßiggangs.
- „Niemand muss müssen, jeder darf
dürfen“ (Sponti-Spruch, akzeptiert, wenn auch riskant).
- „Carpe diem“ = nütze den Tag (antiker
Ratschlag). „Carpe momentum“ ist noch effektiver, wie auch schon die
Alten wussten.
- Ein Menschenfreund ist oft auch ein guter Menschen-kenner
– und trotzdem…
- Medikamente = Zivilisations-Bedarf…
- Nur das Mittelmaß vermittelt den Großen ihre
Größe.
N
- Wenn Neid nur beneiden würde, aber oft zerstört
er auch.
- Positives erbaut, Negatives sollte wenigstens
interessieren.
- Nullen sind unerwünscht, es sei denn bei
Jubiläen.
- Nachrichten nerven (wachsende Klage).
- Neid ist die negative Form der Bewunderung, aber man
könnte darauf verzichten.
- Nachdenken ist nicht selten ein Danach-Denken. Da liegt
dann auch das Problem.
- Wenig Vorsicht – wenig Nachsicht (alte
Erfahrung).
- In unserem Wortschatz gibt es das Verb „nachdenken“,
aber nicht das Substantiv „Nachdenker“. Umgekehrt ist es mit
„vordenken“ und „Vordenker“. Irgendwie bezeichnend.
O
- Wer andere von oben herab behandelt, handelt sich
Feindschaft von unten ein. Muss man sich leisten können.
P
- Organische Erkrankungen sind eine körperliche Belastung,
psychische Störungen sind eine Demütigung (ein Betroffener).
- Perfekt ist suspekt…
- Der „professionelle Pessimist“ sieht das Ende
des Tunnels – und verlängert den Tunnel…
- Pünktliche sind nicht selten einsam…
- Psychiater – Ärzte, die sich keine Sorgen zu
machen brauchen, solange sich ihre Patienten welche machen.
- Postskriptum: Bisweilen das einzig Interessante an einem
Brief.
- Auch Pessimisten lächeln mitunter –
säuerlich…
R
- Rastlos ist manchmal nur ratlos. Muss man unterscheiden
lernen.
- „Rivalem patienter habe!“ Eine Empfehlung von Ovid,
auch nach rund 2000 Jahren noch nerven-schonend: Ertrage deinen Rivalen mit
Geduld!
- Nicht jeder Rücktritt ist ein Rückschritt (vor
allem für das Umfeld?).
- „Man soll nur so viel auf die Reise mitnehmen, wie
bei einem Schiffbruch mitschwimmen kann…“ Realistische Empfehlung, schon
2000 Jahre alt…
- Lobenswert ist es, möglichst alles richtig zu
machen. Realistischer ist es, möglichst wenig falsch zu machen.
- „Ruhm und Ruhe können nicht
zusammenwohnen“ (Montaigne). Wie wahr: man frage nur die Betroffenen.
S
- Wer den Spaß vernachlässigt, kann auch nicht
den Pflichten des Alltags genügen. Wer nicht tankt, bleibt stehen.
- Hin und wieder ein „Spiegel-Lachen“
üben, wird empfohlen. Manche erschrecken regelrecht dabei. Warum? Sie kennen sich
gar nicht mehr als lachendes Wesen. Also üben!
- Scharfzüngigkeit ist eine scharfe Waffe –
für beide Seiten. Die eine ist sich allerdings ihres Risikos oft nicht bewusst
– nämlich die aktive.
- „Zu siegen verstehst du, den Sieg zu nutzen
verstehst du nicht“ (Livius). Bezog sich auf Hannibal vor 2500 Jahren, hat aber
bis heute so manche Nachahmer…
- Starrsinn – also mehr starr als Sinn. Nicht selten.
- „Sport ist eine Methode, Krankheiten durch
Unfälle zu ersetzen“. Autor unbekannt (vielleicht Allgemein- oder gar
Sportarzt), allerdings auch wachsende Allgemein-erfahrung.
- Ein Wohltäter ist ein Gönner ohne Hintergedanken. Bei
einem Sponsor sind kleine Gegenleistungen hingegen nicht unwillkommen.
- Sorglosigkeit macht auch mal Sorgen.
- Slogan – ein Begriff, der wie eine Rakete erst
einmal alle blendet – und dann verlöscht.
- Sinnesorgane – das Tor zur Umwelt. In gesunden
Tagen aus 5 Türen bestehend, von denen im Alter aber eine nach der anderen zu
klemmen beginnt… (alter Hausarzt).
- Von erotisch zu sklerotisch – jede(r), nach Ablauf
seiner/ihrer Zeit…
- „Ein Schluck zu viel, und es läuft –
daneben“ (alte Erkenntnis, wenn auch gerne verdrängt).
- Spott ist der Humor des Selbstunsicheren.
- Ein Schweigen, das nicht zu überhören war.
Akustischer Widerspruch, aber psychologisch hoch explosiv.
- Man kann es digital in den Himmel heben und analog als von
vorgestern verteufeln. Eines aber war früher sicherer: Ein Shitstorm, wie es
derzeit jedem digital Angeschlossenen drohen kann, war früher undenkbar. Bevor man
zu Füller und Papier griff und anschließend an den Briefkasten gehen musste,
überlegte man sich gut, ob sich Empörung, Aggression oder Häme wirklich
lohnen. Die gute alte Zeit eben.
- Selbstgespräche – wenn man endlich einmal
unwidersprochen Recht behalten möchte.
- Dunkel wird es im Sarg. Aber die Urne ist auch nicht
heller (zynischer Trost).
- Satt macht matt.
- So manches, was einem bei anderen aufstößt, findet
man bei sich selber ganz angebracht (konstruktive Selbsttäuschung).
- Wird der Tag kommen, an dem man sich von Smartphone zu
Smartphone unterhält? Nebeneinander sitzend…?
- Schweigen soll man lernen. Aber man stelle sich vor, alle
befolgten diesen Ratschlag…
T
- Früher quälte die Peitsche, heute die
Termin-Last.
- „In diesem Augenblick gibt es unendlich viele Menschen,
denen es schlechter geht als dir…“. Dieser Trost ist zwar kein Dach,
unter das man sich bei Sturm und Hagel flüchten könnte. Ein Regenschirm ist
dieses Sätzchen aber sehr wohl (modifiziert nach Georg Christoph Lichtenberg).
- Früher konnte man nur träumen. Heute kann man
träumen und hinfliegen – und aus der Traum…
- Stress verboten, Arbeit erlaubt, Tätigkeit empfohlen
(für Ältere vom alten Hausarzt angemahnt).
- Früher reiste man, heute wird man gereist. Das nennt man
Tourismus.
- „Man sagt: Eitles Eigenlob stinkt. Das mag sein. Was aber
fremder und ungerechter Tadel für einen Geruch haben, dafür hat das
Publikum keine Nase“. Da hat sich aber einer entäußert, ein
regelrechter Befreiungsschlag aus bitterer Erfahrung? Umso überraschender der
Autor: unser großer Dichterfürst aus Weimar…
- Bleibe neugierig, aber beschränke die Themen
(Empfehlung im Alter).
- In unnötig kontroversen Diskussionen drängt sich einem
manchmal die Erkenntnis auf: Temperamente, statt Argumente…
- „Will man einen Traum verwirklichen, muss man erst
einmal aufwachen“, heißt es. Aber genau da beginnt ja oft das
Problem…
- Hätten Sie die Güte, sich im Ton etwas zu
mäßigen… (freundliche Bitte an verbale Vergewaltiger).
- Wer keine Ahnung hat, kann leicht tolerant sein.
U
- Wenn man „über dem Berg ist“, muss man
besonders aufpassen: Es geht abwärts…
- Wo ein Wille, da ein Umweg.
- Hin und wieder etwas risikolosen Unsinn pflegen.
Entspannt.
- Übergewicht – je höher, desto kürzer
(gnadenlose medizinische Erkenntnis).
- Mitunter ist es günstiger, übersehen als
angesehen zu sein.
- Früher war es der IQ, heute ist es der BMI. Oder schlicht
ausgedrückt: Früher geistiger, heute körperlicher Umfang, was zur
Diskussion steht.
- Wenn Unfug plötzlich zur Lösung beiträgt,
wird man ihn trotzdem diskret übergehen. Wie im richtigen Leben eben.
- Unzufriedenheit greift die Lebenserwartung an.
- Übellaunigkeit – kommt übel an.
- Dominante Vorgesetzte verlangen Ordnung, denken aber an
Unterordnung.
V
- Die Vielfalt der Natur wird vor allem im Alter deutlich
– wenn ein Organsystem nach dem anderen kränkelt oder gar ausfällt
(alter Hausarzt).
- Mancher denkt nicht, er ordnet nur seine Vorurteile
(bittere Erkenntnis seines Umfelds).
- Was nicht verstehbar ist, sollte wenigstens
verständlich zugegeben werden.
- - Vernunft kühlt ab.
- Der Begriff „verernsten“ wird zunehmend
populär. Erfreulich ist er nicht. Vielleicht wird er einmal durch den Begriff
„verheitern“ relativiert. Hilfreich wäre es.
- Leistungs- und Konkurrenzdruck führen zu erfolgreicher
Voralterung. Will bedacht sei.
- „Bei der Marine werden jetzt nur noch Nichtschwimmer
genommen. Die verteidigen ihre Schiffe länger…“ (böser
Witz, was sich allerdings auf manche gesellschaftliche oder berufliche Situation an Land
übertragen lässt).
- Verstand hat nicht viel mit Verständnis zu tun. Oft
sind beide sogar unvereinbar.
- Vordenker wird man vor allem durch
Nachdenklichkeit.
- „Herr, vergib Ihnen – damit sie endlich tun,
was sie wissen“. Etwas umständliche, dafür aktuelle Umdeutung eines
bekannten Bibelspruchs.
- Nichts ist vollkommen, versichern große Denker.
Gerne, ich passe mich an…
- Die Vergesslichkeit ist des Alters treuester Begleiter.
- Je abscheulicher das Verbrechen, desto
größer die Anziehungskraft – vom Fernseh-Sessel aus…
- Man hat nicht nur Verwandte, man ist auch ein Verwandter
(was gerne verdrängt wird).
W
- „Für Wunder muss man beten, für
Veränderungen aber arbeiten“. Stammt übrigens nicht aus dem
Management-Repertoire unserer Tage, sondern von dem Theologen Thomas von Aquin vor rund
1000 Jahren.
- Kinder sind wehleidig, Alte sind klagsam. Der Kreis
schließt sich offenbar wieder – irgendwie.
- „Die Flöhe und die Wanzen, gehören auch
zum Ganzen“. Leit- bzw. Leid-Spruch der Tramper. Stammt allerdings von
Goethe.
- Den Wahrheits-Gehalt grenzwertig strapazieren –
interessante Umschreibung einer tadelnswerten Strategie.
- „Nichts als Worte“, sagt man mitunter
verächtlich, vor allem wenn einem die eigenen Argumente ausgehen.
- Wer sich selber nicht so wichtig nimmt, macht es auch den
anderen leichter.
- „Wort-Vergeudung“ – ungewöhnlich
als Begriff, häufig im Alltag…
- „Das heutige Wissen ist der aktuelle Stand des
Irrtums“ (J. Angst). Selbstkritische Forschungs-Erkennt-nis, meist aber erst am
Ende einer Karriere.
- Können, aber nicht wollen ist mitunter
folgenschwerer als wollen, aber nicht können.
- Der Wurm wird gerne als das niedrigste aller Lebewesen
diffamiert, dabei ist seine Lebensstrategie die cleverste von allen: Unentdeckt unter
der Erde, Nahrung ohne Ende, bei Verstümmelung die Möglichkeit zur
Regeneration. Wer hat das schon.
- Weitschweifigkeit hat keine Tiefenwirkung.
- Wortreich und ideenarm – nicht selten…
Z
- Zwang frisst Energie.
- Wer zuhören kann, erfährt Neues – und
auch noch Sympathie, da eher selten.
- „Zuständigkeits-Wirrwarr“ –
origineller Begriff für ein wachsendes Problem in unserer bürokratischen
Welt.
- Zeit-Verschwendung kann auch durchaus mal nützliche
Zeit-Verwendung sein.
- Man soll „seine Zunge im Zaum halten“, mahnt
das alte Sprichwort. Typische Ungerechtigkeit gegenüber der unschuldigen
Dienerschaft. Man soll sein Gehirn im Griff behalten, dann macht auch die Zunge keine
befohlenen Fehler.
- Ein aufmerksamer Zuhörer ist heutzutage kaum mehr
bezahlbar…
- „Ein gutes Gespräch“ heißt so viel wie
„man hat endlich einen geduldigen Zuhörer gefunden“.
- Ist Zufall gerecht oder ungerecht? Das hängt von
Gewinn oder Verlust ab…
- Zorn weckt Kräfte, aber blockiert das Gehirn.